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Jugendlexikon a-z, hrsg. v. Gerhard Butzmann Gerhard, Jonny Gottschalg, Günter Gurst, Annelies Müller-Hegemann, 13., durchges. Aufl., Leipzig 1986, S. 643.Walter Ernst Paul Ulbricht wurde am 30.6.1893 in Leipzig geboren. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Sein Vater war Schneider, seine Mutter Hausangestellte und Schneiderin. Walter Ulbricht besuchte 1899-1907 die Volksschule und erlernte 1907-11 den Beruf des Möbeltischlers. Er trat 1912 der SPD bei. In den Jahren 1915-18 leistete er seinen Wehrdienst ab und wurde wegen Bekundung seiner Antikriegshaltung in Belgien inhaftiert. 1918 wurde er Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Leipzig und Mitbegründer der KPD. 1933 emigrierte er und leistete aus Paris, Prag und Moskau  Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Zusammen mit Wilhelm Pieck war er in starkem Maße für die Vereinigung von KPD und SPD verantwortlich. Auf dem Vereinigungsparteitag wurde er zu einem der zwei Stellvertretenden Vorsitzenden der neu gegründeten SED gewählt. Er war Mitglied des Sekretariats des Parteivorstandes (seit 1949 Politbüro des Zentralkomitees, ZK genannt). Seit Gründung der DDR im Jahr 1949 war er Mitglied der Volkskammer und bis 1960 Stellvertreter bzw. Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates.1950 wurde er Mitglied des Präsidiums des Nationalrates der Nationalen Front und auf dem III. Parteitag des gleichen Jahres wählte ihn das ZK zum Generalsekretär. Von 1953-1970 übte er das Amt des Ersten Sekretärs des ZK der SED aus und seit 1960 war er schließlich Vorsitzender des Staatsrates der DDR. Walter Ulbricht war seit 1953 mit Lotte Ulbricht, geborene Kühn verheiratet.
Walter Ulbricht erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Held der Sowjetunion, Leninorden, Karl-Marx-Orden, Vaterländischer Verdienstorden mit Ehrenspange, Held der Arbeit, Banner der Arbeit, Stern der Völkerfreundschaft.
1971 trat er von seinen Ämtern als Erster Sekretär des ZK und als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates zurück und überließ diese seinem Nachfolger Erich Honecker. Sein freiwilliger Rücktritt wurde öffentlich inszeniert, ist aber auf parteiinterne Intrigen zurückzuführen, an denen Erich Honecker und die Regierung der UdSSR maßgeblich beteiligt waren. Am 3.5.1971 erklärte man ihn zum Ehren-Vorsitzenden der SED. Bis zu seinem Tod  am 1.8.1973 blieb er Vorsitzender des Staatsrats.
Walter Ulbricht war bekannt für seinen streng an der sowjetischen Politik orientierten Kurs:
u.a. Arbeiteraufstand 1953, Mauerbau 1961.

verwendete Literatur:

  • Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd.14, Leipzig 1976, S. 163, sv. “Ulbricht”.
  • Hoffmann, Dieter (Hg.)/ Müller-Ensbergs, Helmut/ Wielgohs, Jan, Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon, Bonn 2001, S. 868f., sv. “Ulbricht, Walter Ernst Paul”.