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Lew Dawidowitsch Trotzki , eigentlich Leib Bronstein, wurde am 7.11.1879 in Iwanowka bei Jelisawetgrad (Oblast Cherson), geboren. 1897 gründete er den revolutionären Südrussischen Arbeiterbund. Ein Jahr später wird er nach Sibirien verbannt. Er flieht 1902 nach Westeuropa und schließt sich Lenin und Plechanow an. Bis 1904 arbeitet er als Redakteur der Zeitschrift Iskra. Nach der Spaltung der russischen Sozialdemokratie in Bolschewiki und Menschewiki schließt er sich den Menschewiki an und steht nun in Opposition zu Lenin. 1905 beteiligt er sich an der Russischen Revolution und wird daraufhin wieder nach Sibirien verbannt. Trotzki kann jedoch fliehen und lebt in Jahren 1907-1917 in Wien, Paris und den USA. In dieser Zeit nähert er sich Lenin wieder an. Nach der Februarrevolution kehrt Trotzki nach Rußland zurück und schließt sich den Bolschewiki an. Ihm werden diverse Ämter übertragen. So organisiert er als Vorsitzender des Militärrevolutionären Komitees den Aufstand gegen die Provisorische Regierung und leitet als Vorsitzender für Äußeres Friedensverhandlungen mit den Mittelmächten in Bresk-Litowsk. Bezüglich der Friedensangebote der Mittelmächte divergieren die Meinungen von Lenin und Trotzki. Trotzki lehnt die Friedensangebote ab und tritt zurück. 1918 wird er zum Kriegskommissar ernannt und 1919 ins Politbüro aufgenommen. Bis 1921/22 ist er als Oberbefehlshaber im Bürgerkrieg tätig und verhilft den Roten zum Sieg. Nach Lenins Tod im Jahr 1924 kommt zu Konflikten zwischen Stalin und Trotzki. Ein Jahr später wird Trotzki als Kriegskommissar abgesetzt,  1926 aus dem Politbüro ausgeschlossen und 1927 schließlich aus der Partei entfernt. Nachdem er 1928 nach Kasachstan verbannt wurde, wies man ihn 1929 sogar aus der Sowjetunion aus. Bis zu seinem Tod lebte er in Mexiko im Exil. Dort verfaßt er in den Jahren 1931-33 das Buch “Geschichte der Russischen Revolution” und 1937 das Werk “Die verratene Revolution”. 1938 gründet er in Opposition gegen Stalin die Vierte Internationale. Er stirbt am 21.8.1940 in Mexico City an den Folgen eines Geheimdienst-Attentates.
 

Nach Trotzki, der offiziell alsFeind des Marxismus-Leninismus”1 bezeichnet wurde, ist der “ Trotzkismus” benannt. In einem DDR-Lexikon2 wird seine Ideologie  daher wie folgt beschrieben:
Der Trotzkismus ist eine “nach L. D. Trotzki benannte kleinbürgerliche politisch-ideologische Strömung, die dem Marxismus-Leninismus, der kommunistischen Weltbewegung und dem sozialistischen Weltsystem feindlich gegenübersteht. Der Trotzkismus ist durchdrungen vom Zweifel an den Fähigkeiten und der Kraft der Arbeiterklasse und drückt zugleich kleinbürgerliche revolutionäre Ungeduld aus. Im Mittelpunkt der Auffassungen des Trotzkismus steht die antileninistische Lehre Trotzkis von der “permanenten Revolution”, derzufolge nur der ununterbrochene, gewaltsame revolutionäre Kampf in der ganzen Welt zur völligen Vernichtung des Kapitalismus führen kann. Er verleumdet den Sozialismus als “bürokratisch entartet”. 1927 war der Trotzkismus innerhalb der Sowjetunion zerschlagen, seitdem hat er sich in eine antisowjetische Strömung, die organisatorisch zersplittert ist, verwandelt; heute gibt es viele Gemeinsamkeiten mit dem Maoismus.”
In einer verherrlichenden Biographie3 zu Stalin aus dem Jahr 1951 heißt es:
“Die Feinde des Sozialismus suchten zuerst die Krankheit und dann den Tod Lenins auszunutzen, um die Partei vom Leninschen Wege abzubringen und damit die Bedingungen für die Wiederherstellung des Kapitalismus in unserem Lande zu schaffen. Besonders heftig wurde die Partei von Trotzki, diesem Erzfeind des Leninismus, und seinen Handlangern angegriffen. Die Trotzkisten zwangen der Partei eine neue Diskussion auf. Es kam zu einem erbitterten Kampf. Stalin deckte das politische Wesen der Vorstöße der Trotzkisten auf und zeigte, daß es um Leben und Tod der Partei gehe; er schweißte die Parteikader zusammen und organisierte die Zerschlagung des Trotzkismus.”

verwendete Literatur:

 

Fußnoten:

1Meyers Neues Lexikon, Bd. 14, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Leipzig 1976, S. 32, sv. “Trotzki”.
2ebd., S. 32, sv. “Trotzkismus”.
3Alexandrow, G. F. [u.a.], Josef Wissarionowitsch Stalin, Kurze Lebensbeschreibung, Übersetzung der vom Marx-Engels-Lenin-Institut in Moskau herausgegebenen 4. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1951, S. 62.