Banner_blau
[STARTSEITE] [Impressum] [Datenschutzerklärung] [Intention] [Sitemap] [POLITIK] [WIRTSCHAFT] [KULTUR] [GESELLSCHAFT] [GEOGRAPHISCHES] [CHRONIK] [PERSONEN] [ZEITZEUGEN] [UMFRAGEN] [MEDIEN-TIPPS]
PERSONEN
Bahr
Becher
Benjamin
Bergander
Biermann
Breschnew
Brüsewitz
Eisler
Engels
Galinski
Geschke
Gorbatschow
Grotewohl
Heisig
Hennecke
Heym
Honecker
Hunzinger
Kohl
Krenz
Lenin
Marx
Nagel
Neutsch
Pieck
Schabowski
Seghers
Sitte
Stalin
Stoph
Tenner
Thälmann
Trotzki
Tübke
Ulbricht
Wolf
Womacka

Benjamin, Hilde, in: Benjamin, Hilde: Meyers Neues  Lexikon,  2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bd., VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Bd. 2, Leipzig 1972, S. 195.Hilde Benjamin, geb. Lange, wurde am 5.2.1902 als Tochter eines Prokuristen und Dir. in Bernburg geboren.

Sie studierte 1921-24 an den Universitäten in Berlin, Heidelberg und Hamburg Rechtswissenschaften und legte 1924 in Berlin-Wedding das Referendarsexamen ab. 1927 absolvierte sie das Assessor-Examen und war anschließend von 1928-33 als Rechtsanwältin in Berlin-Wedding tätig.

1933 wurde ihr Berufsverbot erteilt, worauf sie illegal politisch tätig wurde und von 1934-39 als juristische Beraterin der sowjetischen Handelsgesellschaft in Berlin arbeitete. In den Jahren 1939 bis 1945 war sie als Angestellte in der Konfektionsindustrie dienstverpflichtet.

Ab Mai 1945 arbeitete sie als Staatsanwältin in Berlin-Lichterfelde. Ab Oktober 1945 war sie Vortragender Rat in der Deutschen ZV für Justiz, von 1947 bis 1949 Leiterin der Abteilung Kader. Seit 1948 war sie Mitglied des DFD-BV (Demokratischer Frauenbund Deutschlands, Bundesvorstand) und Leiterin der Juristinnenkommission.

Von 1949 bis 1953 war sie als Vizepräsidentin des Obersten Gerichts tätig und als Vorsitzende in einer Reihe von Schauprozessen mitverantwortlich für schwere Urteile gegen Kritiker der kommunistischen Diktatur. In der Bevölkerung war Hilde Benjamin bei vielen Menschen als “rote Hilde” verschrien.

Als überzeugte Kommunistin und eine der ersten studierten Frauen der deutschen Nachkriegszeit erklomm sie die Karriereleiter. Von 1949 bis 1967 war sie Abgeordnete der (Prov.) Volkskammer, Leiterin der Gesetzgebungskommission, seit 1952 Ehrendoktorin (Dr. jur. h.c.) der HU Berlin und (u.a.) vom 15.7.1953 bis 13 .7.1967 Ministerin der Justiz. 1963 war sie zudem Vorsitzende der Kommission zur Ausarbeitung des neuen Strafgesetzbuches und ab August 1967 Vorsitzende der Gesetzgebungskommission beim Staatsrat.

Hilde Benjamin trat 1926 in die KPD ein und wurde 1946 Mitglied der SED. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt im August 1967 die Verdienstmedaille der Organe des MdI (Ministerium des Innern), wurde im Februar 1982 mit dem Stern der Völkerfreundschaft geehrt. Zuletzt wurde ihr im Februar 1987 der Karl-Marx-Orden verliehen.

Seit 1926 war sie mit Georg Benjamin verheiratet.1 Hilde Benjamin verstarb am 18.4.1989. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Berlin-Friedrichsfelde, in der “Gedenkstätte der Sozialisten”.

 

Fußnoten:

1Müller-Enbergs, Helmut/ Wielgohs, Jahn/ Hoffmann, Dieter (Hg.), Wer war wer in der DDR?, Ein biographisches Lexikon, unter Mitarbeit von Olaf W. Reimann und Bernd-Rainer Barth, Bonn 2001, S. 61, s.v. “Benjamin, Hilde, geb. Lange”

 

Button Seitenanfang blau