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Von den Anfängen der deutschen Arbeiterbewegung bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts (Geschichte der deutschen Arbeiterwegung in 8 Bänden; Bd. 1), hg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED, Dietz Verlag Berlin 1966,  Vorsatzblatt.Wladimir Iljitsch Uljanow (erst um 1901 nahm er den Decknamen Lenin an) wurde am 22.4.1870 in Simbirsk geboren. Sein Vater war in den Adel aufgestiegen und Gouvernementsbeamter. Seine Mutter war die Tochter eines Arztes und Gutsbesitzers.
Durch seinen älteren Bruder Aleksandr Uljanow, der wegen eines versuchten Attentats auf Zar Alexander III. hingerichtet wurde, kam er in Kontakt mit der revolutionären Strömungen.
In den Jahren 1887-91 studierte er Rechtswissenschaften in Kasan und Samara. Ab 1893 war er als Rechtsanwalt in Sankt Petersburg tätig.
1895 reiste er in die Schweiz und lernte die Sozialrevolutionäre Georgij Plechanow und Pawel B. Akselrod kennen. Er interessierte sich zunehmend für den Marxismus. Nach seiner Rückkehr nach Rußland gründete er den “Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse”. 1897 wurde er aufgrund seiner politischen Aktivitäten nach Sibirien verbannt.
Während seines dreijährigen Aufenthalts in Sibirien lernte er seine spätere Ehefrau Nadeschda Krubskaja kennen. 1899 verfaßte er die Schrift “Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland”, in der er eine sofortige Revolution zur Befreieung des Proletariats für notwendig erklärte.
Nach Ablauf der Verbannung siedelte er nach Westeuropa um. Er begründete zusammen mit Plechanow und L. Martow die in Leipzig gedruckte und in München herausgegebene Zeitung “Iskra” (Der Funke). 1902 erschien seine Schrift “Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung”. Darin trennte er zwischen Partei und Arbeiterklasse. Der Partei käme die Aufgabe zu, die Diktatur des Proletariats zu errichten.
Darüber kam es auf dem 2. Parteitag der SDAPR (Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands) zur Spaltung zwischen “Menschewiki” (Minderheit), geführt von Maltow, und “Bolschewiki” (Mehrheit), die Lenins Meinung vertraten.
Bei Ausbruch der Russischen Revolution 1905 kehrte Lenin für kurze Zeit nach Rußland zurück. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch ging er wieder nach Westeuropa. In den folgenden Jahren verfaßte er die Schriften “Materialismus und Empiriokritizismus” (1909) und “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus” (1916).
1912 kam es zur endgültigen Trennung der Bolschewiki von den Menschewiki. Die Bolschewiki gründeten unter der Leitung Lenins ihre eigene Partei und publizierten ihre eigene Parteizeitung “Prawda” (Wahrheit).
Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges ging Lenin wiederum in die Schweiz und versuchte einen “Bürgerkrieg gegen die Ausbeuter im eigenen Lande” auszulösen. Sein Vorhaben wurde auf den sozialistischen Kriegskonferenzen in Zimmerwald (1915) und Kiental (1916) abgelehnt.
Nach der Februarrevolution 1917 reiste Lenin in einem plombierten Eisenbahnwagon mit offizieller deutscher Unterstützung heimlich nach Rußland. Die Deutschen hofften auf einen von Lenin initiierten Umsturz und somit auf eine Schwächung der russischen Ostfront. Lenins sogenannte Aprilthesen (“Frieden um jeden Preis!”, “Alle Macht den Sowjets!”) stießen bei der Bevölkerung auf breites Interesse, da die provisorische Regierung unter Gergij J. Lwow und Aleksandr F. Kerenskij weder Landreformen zur Verbesserung der sozialen Lage der Bauern eingeleitet noch Maßnahmen zur schnellen Beendigung des Krieges ergriffen hatte. 1917 kam es schließlich zu einem Arbeiter- und Soldatenaufstand, der jedoch scheiterte. Lenin ging daraufhin nach Finnland und verfaßte dort sein Werk “Staat und Revolution”.
W. I. Lenin und J. W. Stalin in Gorki, 1922, Foto, in: Alexandrow, G. F. [u.a.], Josef Wissarionowitsch Stalin, Kurze Lebensbeschreibung, Übersetzung der vom Marx-Engels-Lenin-Institut in Moskau herausgegebenen 4. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1951.Am 25.10.1917 brach mit einem von Lew. D. Trotzkij angeführten Aufstand der Bolschewiki die Oktoberrevolution aus. Lenin wurde Vorsitzender im Rat der Volkskommissare und errichtete - teilweise gewaltsam - mit Unterstützung von Trotzkij und Jossif W. Stalin die sogenannte Diktatur des Proletariats. 1918 schloß Lenin trotz innerparteilicher Widerstände (u.a. Trotzkij) den Frieden von Bresk-Litowsk, um einerseits das Versprechen eines schnellen Kriegsendes einzulösen und andererseits den sozialistischen Staat aufbauen zu können.
Die gegnerische Seite löste den Russischen Bürgerkrieg aus, der schließlich unter Führung Trotzkijs und er von ihm gegründeten Roten Armee 1922 beendet wurde.
1919 gründete Lenin die 3. Internationale , um die Vormachtstellung der Kommunistischen Partei zu sichern und die Grundlagen für eine Weltrevolution zu schaffen. Innerhalb Rußlands begann er alle Bereiche des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens zu zentralisieren. Ebenfalls 1919 schuf er zur Durchsetzung der neuen Strukturen das Politbüro und das Sekretariat des Zentralkomitees der Partei. Auf dem X. Parteitag setzte er 1921 eine vorübergehende Liberalisierung der Wirtschaft unter dem Begriff der “Neuen Ökonomischen Politik” zur Behebung der Hungersnot und der Vorbeugung eines totalen wirtschaftlichen Zusammenbruchs durch. Im selben Jahr verbot er die Fraktionsbildung und unterdrückte somit jede Art politischer Diskussion. Am 30.2.1922 wurde schließlich die UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) gegründet.
Stalin übernahm in diesem Jahr das Amt des Generalsekretärs der Partei. Lenin forderte Stalins Absetzung, war aber aus gesundheitlichen Gründen (Schlaganfall 1922 und 1923) teilweise arbeitsunfähig. Er starb am 21.1.1924 in Gorki bei Moskau. Zu sozialistischen Zeiten von offizieller Seite verklärt, wird heutzutage Lenins politisches Handeln zunehmend kritisch bewertet.

siehe auch: Leninplatz in Berlin

verwendete Literatur: