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Thälmann, in: Ulbricht, Walter [u.a.], Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in 8 Bänden; Bd.4, hg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED, Dietz Verlag, Berlin 1966.Ernst Thälmann wurde am 16.4.1886 in Hamburg geboren. Er arbeitete als Transportarbeiter. 1903 trat er der SPD bei und war in der Gewerkschaft aktiv. Nach der Spaltung der SPD trat er 1917 der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) bei. 1919 wurde er schließlich zum Vorsitzenden gewählt. Ein Jahr später wechselte er zur KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) und gehörte ab 1921 dem Zentralkomitee an und wurde Vorsitzender der KPD in Hamburg. Ab 1924 leitete er zudem den Rotfrontkämpferbund und war bis 1933 Mitglied des Reichstages. 1924 wurde er mit Stalins Unterstützung Vorsitzender der KPD in Deutschland. 1925 und 1932 kandidierte er für das Amt des Reichspräsidenten und erlangte 7-10 Prozent der Wählerstimmen.

Im Zuge der Verfolgung der KPD-Mitglieder durch die Nationalsozialisten und den Reichstagsbrand wurde Thälmann am 3.3.1933 verhaftet. Ohne Prozeß wurde er in Zuchthäusern und Konzentrationslagern inhaftiert und schließlich am 28.8.1944 im KZ Buchenwald ermordet.

 


 

 

 

 

Ansprache des KPD-Vorsitzenden auf der Tagung des ZK in Ziegenhals am 7.2.1933 (Auszug):

Bellack, Siegfried (Autorenkollektiv), Von Anton bis Zylinder, Das Lexikon für Kinder, 2. Aufl., Berlin 1967, S. 283, sv. ''Thälmann, Ernst''.Der Kampf, der vor uns liegt, ist der schwerste, den die Partei zu bestehen hat. Er kann nicht verglichen werden mit den Jahren seit 1923. Er gibt jedem Kommunisten eine noch höhere Veranwortung, als selbst in der damaligen Situation ...
Das Kabinett Hitler - Hugenberg - Papen ist die offene, faschistische Diktatur. Was die Zusammensetzung der Regierung anbetrifft, so kann es in Deutschland eine weitere Steigerung in der Richtung des offenen Faschismus kaum mehr geben. Wohl aber gibt es in den Methoden dieser Regierung der offenen, faschistischen Diktatur noch eine ganze Reihe von Steigerungsmögichkeiten. Jeder Zweifel darüber, daß diese Regierung vor irgendwelchen Methoden des äußersten Terrors zurückschrecken würde, wäre sehr gefährlich.
Thälmann als Vorsitzender des Roten Frontkämpferbundes, in: Ulbricht, Walter [u.a.], Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in 8 Bänden; Bd.4, hg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED, Dietz Verlag, Berlin 1966.Es ist der Bourgeoisie ernst damit, die Partei und die ganze Avantgarde der Arbeiterklasse zu zerschmettern. Sie wird deshalb kein Mittel unversucht lassen, um dieses Ziel zu erreichen. Also nicht nur Vernichtung der letzten spärlichen Rechte der Arbeiter, nicht nur Parteiverbot, nicht nur faschistische Klassenjustiz, sondern alle Formen des faschistischen Terrors; darüber hinaus: Masseninternierung von Kommunisten in Konzentrationslagern, Lynchjustiz und Meuchelmorde an unseren tapferen antifaschistischen Kämpfern, insbesondere an kommunistischen Führern - das alles gehört mit zu den Waffen, deren sich die faschistische Diktatur uns gegenüber bedienen wird.
Schon die ersten Taten der Hitlerregierung beweisen den ganzen tiefen Ernst der Situation. Es wäre ein Verbrechen, irgendwelche legalistischen Illusionen in unseren Reihen zu dulden. Wir müssen in der ganzen Arbeiterklasse darüber Klarheit schaffen, daß es wahrscheinlich keine andere Art der Ablösung dieser Regierung geben kann, als ihren revolutionären Sturz. Das bedeutet nicht, das der Sturz der Hitlerregierung und der Sieg der proletarischen Revolution unbedingt ein und dasselbe sein müssen. Wir stellen die Frage des Kampfes für den Sturz der Hitlerregierung, die Frage der Beseitigung der Hitler - Hugenberg - Regierung als unmittelbare Aufgabe ...
Worauf kommt es jetzt vor allem an? Wir müssen erreichen, daß die Kette der Massenaktionen und Massenkämpfe gegen die faschistische Diktatur in ganz Deutschland nicht mehr abreißt ...
Das ist es, was wir für ganz Deutschland, aber auch für jeden einzelnen Bezirk als Aufgabe stellen: eine Kette unverbrochener, miteinander verflochtener und sich gegenseitig ablösender Aktionen, die Entfaltung aller Formen des Massenwiderstandes und Massenkampfes gegen die faschistische Diktatur. Das ist die entscheidende Aufgabe im Kampf um die proletarische Mehrheit.1

 

 

Fußnoten:

1Bergschicker, Heinz, Deutsche Chronik 1933-1945, Ein Zeitbild der faschistischen Diktatur, Berlin 1981, S. 47f.

weitere verwendete Literatur: