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Januar
- 7.1.: Das Sekretariat des Deutschen Volksrates konstituierte sich als Sekretariat der Nationalen Front des demokratischen Deutschland.
Die
Deutsche Grenzpolizei übernahm Aufgaben zur Sicherung der Staatsgrenzen der DDR.
Februar
- 3.2.: Konstituierung des Nationalrats der Nationalen Front
des demokratischen Deutschland als Führungsorgan der nationalen Volksbewegung. Er setzte sich zusammen aus den Vertretern der Länder, aus führenden Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens, aus Vertretern aller Parteien und Massenorganisationen, Aktivisten der volkseigenen Industriebetriebe, Bauern und Vertretern von Wissenschaft und Kunst. Zum Präsidenten wurde Prof. Dr. Erich Correns gewählt.
- 8.2.: Auf ihrer 10. Tagung verabschiedete die Provisorische Volkskammer u.a.:
-das Gesetz über die Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit, das die dem Minister des Innern
unterstellte Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft zum Ministerium für Staatssicherheit umbildete. (GBl. Nr. 15, S. 95); -das Gesetz über die Teilnahme der Jugend am Aufbau der DDR und die Förderung
in Schule und Beruf, bei Sport und Erholung. Das Gesetz verpflichtete alle Staats- und Wirtschaftsorgane, die Jugend stärker zum Aufbau heranzuziehen, die Jungaktivistenbewegung zu fördern und die besten
Vertreter der Jugend mit verantwortlichen Aufgaben in Staat und Wirtschaft zu betrauen. Es sah eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Berufsausbildung, der kulturellen Betreuung und Förderung des
Sports, des Wanderns und der Erholung vor. Der FDJ, auf deren Vorschlägen das Gesetz beruhte, wurde das Recht zuerkannt, die Interessen der Jugend in allen sie betreffenden Fragen zu vertreten, “ungehindert gegen Bürokratismus, Sabotage
und Mängel in der Arbeit vorzugehen” (GBl. Nr. 15, S. 95)
- 9./10.2.: Die erste Pressetagung der SED in Berlin beriet über die Entwicklung der Parteipresse zu einer Presse “neuen Typs”.
März
- 24.3.: Auf einem Staatsakt in der Deutschen Staatsoper in Berlin vollzog der Präsident der DDR die
Gründung der Deutschen Akademie der Künste. Arnold Zweig wurde zum Präsidenten der Akademie gewählt.
- 30.3.: Anordnung zur Durchführung der Schulspeisung . Ab 15.4. erfolgte die Ausgabe einer warmen Mahlzeit (Schulspeisung) in allen
Grund-, Ober-, Fach- und Berufsschulen, in Kindergärten und
Kindertageskrippen (GBl. Nr. 65, S. 489).
April
- 21.4.: Auf ihrer 15. Sitzung beschloß die Provisorische Volkskammer das Gesetz über die Einführung der Feiertage “Tag der Befreiung” und “Tag der Republik” (GBl. Nr. 46, S. 355).
- 28.4.: Auf einer Aussprache zwischen der Provisorischen Regierung der DDR und Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche versicherten die Vertreter der Regierung, daß die Kirchen ihre Arbeit auf der Grundlage der Verfassung wie bisher fortführen können, und die Vertreter der Kirchen erklärten, daß ihnen der Wiederaufbau in Frieden und Freiheit ein dringendes Anliegen sei. Teilnehmer von katholischer Seite waren: Kardinal Konrad von Preysing, Bischof von Berlin, Weihbischof Weskamm, Generalvikar Adolph.
Mai
- 17.5.: Auf ihrer 16. Sitzung beschloß die Provisorische Volkskammer das Gesetz über die Herabsetzung des Volljährigkeitsalters, das die
Volljährigkeit mit Vollendung des 18. Lebensjahres festlegte. (GBl. Nr. 57, S. 437).
- 27.-30.5.: I. Deutschlandtreffen der Jugend in Berlin
mit rund 700.000 Teilnehmern aus der DDR sowie zahlreichen ausländischen Gästen.
Juni
- 2./3.6.: Auf seiner 26. Tagung beriet der Parteivorstand der SED über die weitere Entwicklung der SED zur Partei neuen Typus und beschloß, zum planmäßigen Studium des Marxismus-Leninismus ein einheitliches Parteilehrjahr für alle Mitglieder und Kandidaten einzuführen.
- 17./18.6.: Auf dem 1. Kongreß bildender Künstler der DDR in Berlin konstituierte sich der Verband Bildender Künstler Deutschlands
im Kulturbund. Erster Vorsitzender wurde Prof. Otto Nagel.
Juli
- 4.-6.7.: II. Deutscher Schriftstellerkongreß in Berlin. Gründung des Deutschen Schriftstellerverbandes
innerhalb des Kulturbundes. Bodo Uhse wurde zum Präsidenten gewählt.
- 27.7.: Der Ministerrat erließ eine Verordnung zur Förderung der Aktivistenbewegung und Wettbewerbsbewegung, in der u.a. die Verleihung des Ehrentitels “Held der Arbeit” festgelegt war (GBl. Nr. 84, S. 719).
August
- 9.8.: Auf ihrer 18. Sitzung beschloß die Provisorische Volkskammer das Gesetz über die Wahlen zur Volkskammer, zu den Landtagen, Kreistagen und Gemeindevertretungen
in der DDR am 15.10.1950; es bestimmte, daß die allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlen auf der Grundlage eines gemeinsamen Wahlprogramms und einer gemeinsamen Kandidatenliste der Nationalen Front nach den Grundsätzen des Verhältniswahlrechts durchgeführt wurden. Für die Volkskammer wurden 400 Abgeordnete gewählt, und die Hauptstadt Berlin entsendete 66 Vertreter (GBl. Nr. 88, S. 743).
September
- 6.9.: Auf ihrer 19. Sitzung beschloß die Provisorische Volkskammer:
-das Gesetz über den Aufbau der Städte in der DDR
und der Hauptstadt Berlin; neben der Hauptstadt Berlin sollten in erster Linie wichtige Industriestädte wie Chemnitz, Dessau, Dresden, Leipzig, Magdeburg, Nordhausen, Rostock und Wismar wiederaugebaut werden (GBl. Nr. 104, S. 965).
- 27.9.: Auf ihrer 21. Sitzung beschloß die Provisorische Volkskammer das Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau, das den Verfassungsgrundsatz der
Gleichberechtigung von Mann und Frau weiter ausgestaltet, eine Vielzahl von Maßnahmen zur Förderung der Frau im gesellschaftlichen und persönlichen Leben sowie zur Unterstützung von Mutter und Kind festlegte.
Alle Staats- und Wirtschaftsorgane wurden verpflichtet, in größerem Maße den Frauen die Teilnahme am staatlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu sichern, in allen Berufen Maßnahmen zur
Qualifizierung der Frauen zu treffen und ihnen einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz zu sichern (GBl. Nr. 111, S. 1037). An der Vorbereitung des Gesetzes wirkte der DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) mit.
November
- 8.11.: Auf ihrer 1. (konstituierenden) Sitzung wählte die Volkskammer ihr Präsidium, dem Dr. Johannes Dieckmann als Präsident und Hermann
Matern, Ernst Goldenbaum, Vincenz Müller und Gerald Götting als Vizepräsidenten angehören.
Dezember
- 15.12.: Auf ihrer 4. Sitzung beschloß die Volkskammer:
-das Gesetz über die Schulpflicht in der DDR - Schulpflichtgesetz
-, das die allgemeine Schulpflicht für den Besuch der achtklassigen Grundschule und der berufsbildenden Schule regelte und festlegte, daß die Schulpflicht in den staatlichen Schulen der DDR zu erfüllen ist (GBl. Nr. 142, S. 1203).
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