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sozialist. Arbeit
Aktivisten
Kollektiv
sozialist. Wettbewerb
Brigadebewegung
Neuererbewegung

Die Arbeit, Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewerkschaften, hg. v. Bundesvorstand des FDGB, Berlin, 1/1963, S. 12.

HINWEIS: Der nachfolgende, einem DDR-Lexikon1 entnommene Text (ohne Abbildungen) erläutert Aufgaben und Funktion des sozialistischen Wettbewerbs und ist kritisch zu lesen. Um eine schnelle Erfassung des umfangreichen Textes zu ermöglichen, wurden besonders wichtige Passagen fett hervorgehoben.

Der sozialistische Wettbewerb ist die “umfassendste Form der schöpferischen Masseninitiative der Werktätigen zur Erhöhung der Effektivität der Produktion, zur Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, zur ständigen Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur aktiven Teilnahme an der Leitung und Planung sowie zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen; Ausdruck des neuen, sozialistischen Charakters der Arbeit. Der sozialistische Wettbewerb ist zu einem festen Bestandteil der sozialistischen Lebensweise der Arbeiterklasse der DDR und der mit ihr verbündeten anderen werktätigen Klassen und Schichten geworden. Der Sozialismus schafft erstmalig die Möglichkeit, den Wettbwerb “...wirklich auf breiter Grundlage, wirklich im Massenumfang anzuwenden, die Mehrheit der Werktätigen wirklich auf ein Tätigkeitsfeld zu führen, auf dem sie sich hervortun, ihre Fähigkeiten entfalten, jene Talente offenbaren können, die das Volk, einem unversiegbaren Quell gleich, hervorbringt und die der Kapitalismus zu Tausenden und Millionen zertreten, niedergehalten und erdrückt hat” (Lenin).
Die allgemeinen Ziele des sozialistischen Wettbewerbs ergeben sich aus den Schwerpunkten der gesellschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Etappen. Bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sind sie gekennzeichnet durch die dialektische Verbindung der Einflußnahme auf die Arbeits- und Lebensbedingungen mit der Entwicklung der schöpferischen Initiative zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Erhöhung der Effektivität der Arbeit im Wettbewerb, um neue materielle und geistige Voraussetzungen für eine kontinuierliche und stabile Vorwärtsentwicklung, für die Hebung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus der Arbeiterklasse und aller Werktätigen zu schaffen ; das Verständnis für die gesellschaftlichen, insbesondere die ökonomischen Zusammenhänge weiter zu vertiefen; die sozialistischen Beziehungen der Werktätigen, vor allem im Arbeitsprozeß zu entwickeln; die Herausbildung und Festigung einer bewußten, sozialistischen Einstellung zur Arbeit und zum gesellschaftlichen Eigentum, sozialistische Verhaltensweisen gegenüber dem Kollektiv und der Familie zu fördern und in diesem Prozeß systematisch die Arbeiterpersönlichkeiten zu formen. Von großer Bedeutung für das Erreichen dieser Wirkungen des sozialistischen Wettbewerbs ist das Beachten seiner politischen, ökonomischen und sozialen Funktion, die eine untrennbare Einheit bilden.
Immer mehr an Bedeutung gewinnen im sozialistischen Wettbewerb der Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit mit sowjetischen Betrieben und Einrichtungen , in denen der sozialistische Wettbewerb einen hohen Entwicklungsstand erreicht hat. Viele sowjetische Erfahrungen, Formen und Methoden im sozialistischen Wettbewerb finden schöpferische Anwendung in Betrieben der DDR.

Die Arbeit, Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewerkschaften, hg. v. Bundesvorstand d. FDGB, Berlin, 5/1963, S. 47.
Die Sowjetunion ist im wahrsten Sinne des Wortes
Pionier und Vortrupp des internationalen Proletariats
und wirkt im Leninschen Sinne durch die Kraft des Beispiels.

Der sozialistische Wettbewerb umfaßt, beginnend bei den Forschungs- und Entwicklungsaufgaben und endend beim Absatz, den gesamten Reproduktionsprozeß. Die zentrale Losung des sozialistischen Wettbewerbs bringt die Leitlinie zur politischen Führung des sozialistischen Wettbewerbs zum Ausdruck und entspricht dem Ziel der weiteren Erhöhung des Niveaus der Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen.

Die Arbeit, Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewerkschaften, hg. v. Bundesvorstand d. FDGB, Berlin, 3/1963, S. 22.
Die Arbeit mit den Menschen ist oberstes Gebot bei der
sozialistischen Rationalisierung - aber nicht so, wie sie unser Zeichner darstellte.
Der sozialistische Wettbewerb orientiert sich gegenwärtig vor allem auf die Lösung folgender Aufgaben: Erfüllung aller Aufgaben des Planes Wissenschaft und Technik, insbesondere der sozialistischen Rationalisierung, zur weiteren Intensivierung der Produktion bei gleichzeitiger Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen; Erfüllung der Versorgungsaufgaben für die Bevölkerung durch die stabile Produktion bedarfsgerechter Konsumgüter mit hohem Gebrauchswert und entsprechenden Sortimenten und weitere Verbesserung der Dienstleistungen, Lösung der Aufgaben des Wohnungsbauprogramms; Organisierung einer breiten Bewegung für hohe Materialökonomie durch rationellsten und zweckmäßigsten Einsatz von Material, Energie, Roh- und Hilfsstoffen und Durchsetzung des sozialistischen Sparsamkeitsprinzips; Kampf um hohe Qualität der Erzeugnisse und Verfahren unter der bewährten Losung “Meine Hand für mein Produkt”; Erhöhung der Effektivität der Investitionen und allseitige Erfüllung aller Vorhaben; bessere Nutzung und Erhöhung der Wirksamkeit des gesellschaftlichen Arbeitsvermöglens, insbesondere durch breite Anwendung der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation; vertrags-, termin- und qualitätsgerechte Erfüllung aller Exportaufgaben sowie der sich aus der sozialistischen ökonomischen Ingegration ergebenden Verpflichtungen; planmäßige Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen.

Die Arbeit, Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewerkschaften, hg. v. Bundesvorstand d. FDGB, Berlin, 5/1963, S. 4.
     Wo der Plan mit allen beraten wurde,sehen es die Arbeiter und
Angehörigen der Intelligenz als ihre Pflicht und Ehre an, ihn zu erfüllen.

Solche hohen Ziele und Verpflichtungen im sozialistischen Wettbewerb regen dazu an, nach neuen Wegen und Möglichkeiten zur sozialistischen Rationalisierung zu suchen, sie in Gemeinschaftsarbeit , in Arbeitsgemeinschaften, Neuererbrigaden und Forschungskollektiven zu verwirklichen, neue Lösungen auf technischem, technologischem, ökonomischem Gebiet zu erarbeiten und schnell produktivitätswirksam anzuwenden sowie im engen Zusammenhang damit die Arbeitsbedingungen der Werktätigen durch die umfassende Durchsetzung der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation (WAO) zu verbessern.
Sozialistischer Wettbewerb, sozialistische Gemeinschaftsarbeit und Neuerertätigkeit sind eng miteinander verknüpft und gemeinsam darauf gerichtet, das Handeln der Werktätigen planmäßig und mit hoher Effektivität zu organisieren und zu leiten. Von der Zielsetzung her ist z.B. die Neuererbewegung Bestandteil des sozialistischen Wettbewerbs. Von den Neuerern gehen einerseits wichtige Impulse aus, die den sozialistischen Wettbewerb beleben, ihn auf eine höhere Stufe heben. Andererseits ist der sozialistische Wettbewerb die Quelle des stetigen Wachstums der Neuererbewegung. Gleichzeitig entwickelt sich die auf planmäßig festgelegte Schwerpunkte bezogene sozialistische Gemeinschaftsarbeit zur Hauptform der Neuererbewegung. Die sozialistische Gemeinschaftsarbeit entspricht in ihren vielfältigen Formen am besten den entwickelten sozialistischen Produktionsverhältnissen und Produktivkräften. Die sozialistische Gemeinschaftsarbeit verkörpert eine höhere Qualität des sozialistischen Wettbewerbs und der sozialistischen Beziehungen zwischen den wertätigen Menschen; die Unterschiede zwischen körperlicher und geistiger Arbeit werden verringert, das Bündnis zwischen Arbeiterklasse und Intelligenz gefestigt.
Die Arbeit, Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewerkschaften, hg. v. Bundesvorstand d. FDGB, Berlin, 1/1963, S. 37.
     Den sozialistischen Wettbewerb kann man nicht ohne die Arbeiter,
nicht vom Schreibtisch aus organisieren.
In der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit entwickeln sich die Keime einer kommunistischen Einstellung zur Arbeit. Im sozialistischen Wettbewerb, der Gemeinschaftsarbeit und der Neuererbewegung vereinigen sich also Fragen der Politik, Ökonomie und Ideologie, der Technik und Organisation, der Leitung und Planung, die gesellschaftlichen, kollektiven und persönlichen Interessen. Deshalb ist die Führung des sozialistischen Wettbewerbs eine erstrangige Aufgabe aller Leiter, die sie gemeinsam mit den in ihrem Verantwortungsbereich tätigen gesellschaftlichen Organisationen unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse zu lösen haben, wobei die Gewerkschaften als Träger des sozialistischen Wettbewerbs für seine Organisation eine hohe Verantwortung tragen.
Für die Organisierung und Führung des sozialistischen Wettbewerbs gilt besonders, daß der sozialistische Wettbewerb fester Bestandteil der Leitungstätigkeit der staatlichen Leiter und der Gewerkschaftsleitung sein muß. Die konkreten Zielstellungen und Schwerpunkte des sozialistischen Wettbewerbs ergeben sich aus den richtungweisenden Beschlüssen der Partei der Arbeiterklasse und der Staatsführung sowie aus dem Betriebsplan. Die Leninschen Prinzipien für die Führung des sozialistischen Wettbewerbs (Öffentlichkeit, Vergleichbarkeit, Wiederholbarkeit sowie materielle und moralische Anerkennung) sind ständig schöpferisch durchzusetzen. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die fundierte politisch-ideologische Vorbereitung und Führung des sozialistischen Wettbewerbs. Durch die politisch-ideologische Arbeit werden solche für den sozialistischen Wettbewerb wichtigen Denk- und Verhaltensweisen beeinflußt, wie das Streben nach höheren Leistungen, die Diszipliniertheit, das Verantwortungsbewußtsein des einzelnen für das ganze Kombinat bzw. den Betrieb und die sozialistische Gesellschaft, die Festigung des Kollektivgeistes, die Bereitschaft zur ständigen Qualifizierung, das Kosten-Nutzen-Denken und die Aufgeschlossenheit gegenüber dem Neuen. Die politisch-ideologische Vorbereitung muß eng mit der organisatorischen Vorbereitung des sozialistischen Wettbewerbs und der umfassenden Popularisierung der Wettbewerbsidee verbunden werden. Das Prinzip der öffentlichen Führung des sozialistischen Wettbewerbs muß stets berücksichtigt werden, um bei den Werktätigen die gesellschaftlich wertvollen Ziel- und Zielwertvorstellungen weiter zu entwickeln, die vollbrachten Leistungen und die Erfahrungen der Besten zu popularisieren. Zur vollen Nutzung der individuellen und kollektiven Potenz der einzelnen Kollektive soll möglichst eine reale Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit der Wettbewerbsleistungen gewährleistet sein. Das erfordert die umfassende Entwicklung und Nutzung der verschiedensten Formen der öffentlichen Rechenschaftslegung, des Erfahrungsaustausches und Leistungsvergleiches. Die Popularisierung und die breite Anwendung der Erfahrungen und Ergebnisse der Besten muß systematisch organisiert werden und koninuierlich erfolgen. Die Aufgaben im sozialistischen Wettbewerb müssen auch im Mittelpunkt der Verpflichtungen der Kollektive stehen, die sich an der Bewegung “Sozialistisch arbeiten, lernen und leben” beteiligen. Diese Kollektive sowie alle Formen sozialistischer Gemeinschaftsarbeit sind besonders zu fördern. Sie vereinen in sich am besten Arbeit, Studium und sozialistisches Verhalten im persönlichen und gesellschaftlichen Leben.”
Ulbricht, Walter (Vorsitzender)/ Bartel, Horst/ Berthold, Lothar (Sekretär) [Autorenkollektiv], Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in 8 Bänden, hg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED, , Bd. 7: Von 1949 bis 1955, Dietz Verlag Berlin 1966, o. S.
Medaille für sehr gute Leistungen im sozialistischen Berufswettbewerb, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb.  Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 252, s.v. ''Medaille für sehr gute Leistungen im sozialistischen Berufswettbewerb''.

“Frida Hockauf, die Initiatorin der Wettbewerbsbewegung
“Mehr, bessere und billigere Bedarfsgüter dem Volke”, September 1953”

Fußnoten:

1Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 15, Leipzig 1977, S. 194-196, sv. “Wettbewerb, sozialistischer”.