zur Person:
-geboren am 19.11.1900 in Mainz, Mädchenname Reiling (eigentlich Netty Radványi)
-Familie ist jüdischen Glaubens
-Vater ist Antiquitäten- und Kunsthändler
-1915-19 Besuch des Gymnasiums in Mainz
-1919 Abschluß mit Abitur
-Studium der Fächer Philologie, Geschichte, ostasiatische Kunstgeschichte und Sinologie in Heidelberg und Köln
-1924 in Köln Promotion zum Dr. phil. über “Jude und Judentum im Werke Rembrandts”
-1925 durch Heirat mit László Radványi Annahme der ungarischen Staatsbürgerschaft
-1925 Übersiedlung nach Berlin
-Austritt aus der iraelitischen Glaubensgemeinschaft
-Besuch der MASCH (Marxistische Arbeiterschule) in Berlin
-1928 Verleihung des Kleist-Preises für ihre erste Erzählung “Aufstand der Fischer von St. Barbara”
1928 Eintritt in die KPD
-1929 Eintritt in BPRS (Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller) und SDS (Schutzverband Deutscher Schriftsteller)
-1930 Teilnahme an der II. Internationalen Konferenz proletarischer und revolutionärer Schriftsteller in Charkow
-Ende Februar 1933 nach Stuttgart
-dann Emigration über Zürich nach Paris
-März 1934 für den Pariser Carrefour-Verlag nach Wien
-zusammen mit Jan Petersen, Oskar M. Graf und Wieland Herzfelde Mitherausgeberin der Zeitschrift “Neue Deutsche Blätter” (Prag)
-lebte 1940 illegal in Paris, dann bis 1941 im unbesetzten Frankreich in Pamieres (bei Foix, nahe Le Vernet)
-Flucht nach Marseille
-Ausreise nach Mexiko (unterwegs zeitweise interniert)
-bis 1950 mexikanische Staatsbürgerschaft
-1941-46 Präsidentin des Heinrich-Heine-Clubs in Mexiko-Stadt
-1942-46 Mitherausgeberin der Zeitschrift “Freies Deutschland”
-Mitarbeiterin der Zeitschrift “Demokratische Post”
-im April 1947 über Stockholm Rückkehr nach Deutschland
-1947 SED-Beitritt
-Mitglied des ständigen Friedenskomitees in Paris
-1947 Erhalt des Georg-Büchner-Preises
-1948 Reise mit der ersten deutschen Schriftsteller-Delegation in die UdSSR
-Vizepräsidentin des KB (Kulturbunds)
-Vizepräsidentin der DSF (Deutsch-Sowjetischen Freundschaft)
-Mitbegründerin der Friedensbewegung in der DDR
-stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Friedenskomitees und ab 1950 Mitglied des Präsidiums des Weltfriedensrats
-Teilnahme an vielen Friedenskongressen, u.a. in Paris, Stockholm, Warschau
-1950 Gründungsmitglied der DAK (Deutschen Akademie der Künste)
-im November 1950 DDR-Staatsbürgerschaft
-im Februar 1951 Stalin-Friedenspreis
-Mitglied der Jury des Stalin- (später Lenin-)Friedenspreises
-1951, 1959 und 1971 Erhalt des Nationalpreises
-mit seiner Gründung 1952 Präsidentin des DSV (Deutscher Schriftstellerverband) (bis 1978)
-1959 Dr. phil. h.c. der Universität Jena
-1960 Verleihung des Vaterländischen Verdienstordens
-1961 Auszeichnung mit der Johannes-R.-Becher-Medaille
-1965, 1969 und 1974 Erhalt des Karl-Marx-Ordens
-1970 Verleihung des Sterns der Völkerfreundschaft
-1978-83 Ehrenpräsidentin des SV (Schriftstellerverbands)
-1980 Ernennung zum Held der Arbeit
-1975 Verleihung des Großen Sterns der Völkerfreundschaft
-1981 Ehrenbürgerin von Mainz
-starb am 1.6.1983 in Berlin

Werke (Auswahl):

-Romane “Das siebte Kreuz” (englisch 1942, deutsch 1946); “Transit” (englisch 1944, deutsch 1948) und “Die Toten bleiben jung” (1949, teilweise in Mexiko entstanden)
-diese Romane gelten als Meisterwerke deutscher Exilliteratur
-Romane “Die Entscheidung” (1959), “Das Vertrauen” (1968) u.a.
-spiegeln die DDR-Entwicklung im Kontext nationaler und internationaler Auseinandersetzungen
-Erzählung “Der gerechte Richter”
-von ihr in Selbstzensur nicht publiziert, erschien 19891

 

Fußnoten:

1Barth, Bernd-Rainer: “Seghers, Anna”, in: Müller-Enbergs, Helmut/ Wielgohs, Jahn/ Hoffmann, Dieter (Hg.), Wer war wer in der DDR?, Ein biographisches Lexikon, unter Mitarbeit von Olaf W . Reimann und Bernd-Rainer Barth, Bonn 2001, S. 787f.

 

Banner_blau