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Oskar Brüsewitz wurde am 30.05.1929 in Willkischken (Kreis Tilsit-Ragnit, Litauen) geboren. Er absolvierte von 1945-47 eine Ausbildung zum Schuhmacher in Burgstädt (Sachsen) und zog anschließend nach Westfalen. 1951 legte er seine Schuhmachermeisterprüfung in Osnabrück ab. Im Jahr 1954 zog er in die DDR, wo er als Handwerksmeister erst in Markkleeberg (Bei Leipzig), dann in Weißensee (Thüringen) und dann nach Überführung des Geschäfts in die PGH Sömmerda ab 1963 Zweigstellenleiter war.
Von 1964-69 besuchte er die Predigerschule in Erfurt, wurde anschließend Hilfspfarrer und arbeitete ab 1970 als Pfarrer in Rippicha (Kreis Zeitz). Brüsewitz war dort in der Jugendarbeit sehr erfolgreich und im sozialen Bereich sehr aktiv. Aufgrund verschiedener Protestaktionen geriet er in Konflikt mit staatlichen Stellen, die seine Versetzung forderten. Die Kirchenleitung empfahl daraufhin seinen Stellenwechsel.
Am 18.08.1976 verbrannte sich Brüsewitz vor der Michaeliskirche in Zeitz selbst. Er hatte Plakate bei sich, auf denen er die Unterdrückung durch den Kommunismus anklagte. Er starb im Bezirkskrankenhaus Halle Döhlau. Er hinterließ einen gesellschaftskritischen Abschiedsbrief (Fanal). Während in der DDR die Regierung die Vorkommnisse zu verleumden versuchte, gründeten ehemalige DDR-Bürger in der Bundesrepublik Deutschland das “Brüsewitz-Zentrum”, das die Oppositionsbewegung in der DDR unterstützen sollte.1

Nähere Informationen erhalten Sie unter folgendem Link:

Fußnoten:

1Neubert, Ehrhart/ Müller-Enbergs, Helmut: “Brüsewitz, Oskar”, in: Müller-Enbergs, Helmut/ Wielgohs, Jahn/ Hoffmann, Dieter (Hg.), Wer war wer in der DDR?, Ein biographisches Lexikon, unter Mitarbeit von Olaf W. Reimann und Bernd-Rainer Barth, Bonn 2001, S. 118f.