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Oschatz, Gerhard, Ich stelle mir den Himmel vor... Unter den Linden Gezeichnetes von Gerhard Oschatz, Berlin 1987.In der DDR verbrachte man die Freizeit entweder privat mit der Familie oder zusammen mit den Arbeitskollegen im Rahmen gesellschaftlicher Aktivitäten.

Mit den Kollegen - dem Kollektiv bzw. der Brigade - ging man u.a. zu den 1. Mai-Demonstrationen, leistete unentgeldliche Arbeitseinsätze, betreute als Patenbrigade eine Schulklasse oder ging gemeinsam ins Theater etc.

Die Familie, die kleinste Zelle einer Gesellschaft, bildete den einzigen unpolitischen und vom Staat kaum zu kontrollierenden Rückzugsort. Im Kreis der Familie unternahm man all die Dinge, die auch in der BRD das Privatleben prägten.

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden.

 

 

beim Kaffeetrinken, in: Die DDR stellt sich vor, hg. anläßlich der 30-Jahrfeier der DDR von PANORAMA DDR, Auslandspresseagentur GmbH, 1978, o.S.
Familieneinkauf am Berliner Alexanderplatz (im Hintergrund das Centrum-Warenhaus), in: Die DDR stellt sich vor, hg. anläßlich der 30-Jahrfeier der DDR von PANORAMA DDR, Auslandspresseagentur GmbH, 1978, o.S.

 

 

Oschatz, Gerhard, Ich stelle mir den Himmel vor... Unter den Linden Gezeichnetes von Gerhard Oschatz, Berlin 1987.Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs. Dort konnten sie sich treffen und in Eigeninitiative, mit Unterstützung von Betreuern, Veranstaltungen organisieren. In den Jugendklubs fanden u.a. Discos statt, aber auch Diskussionsabende zu politischen und gesellschaftlichen Themen.

Wollte eine Familie in den Urlaub fahren, war es von Vorteil, wenn man Mitglied der Gewerkschaft war. In der DDR waren alle Gewerkschaften im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) vereint. Der FDGB regelte - neben vielen anderen Dingen, die in der BRD nicht im Aufgabenbereich der Gewerkschaft liegen -  auch die Vergabe von Urlaubsplätzen in den FDGB-Heimen. Als Privatperson war es nahezu aussichtslos, ohne einen zugeteilten Urlaubsplatz ein Hotelzimmer zu buchen. Da jedoch FDGB-Plätze manchmal erst nach jahrelangem Warten vergeben wurden, mußte man sich in der Urlaubszeit meist um eine Unterbringung bei Privatleuten kümmern. Zudem war die Vergabe der FDGB-Ferienplätze nicht wählbar. Es konnte daher leicht passieren, daß man statt des erhofften Urlaubs an der See mit einem Hotelplatz in den Bergen vorlieb nehmen mußte. Für die kulturelle Freizeitgestaltung an den Urlaubsorten waren die Kulturhäuser zuständig. Sie unterstanden ebenfalls dem FDGB.

 

Wer keinen FDGB-Ferienplatz erhielt, konnte teilweise in den Arbeiterferienheimen seinen Urlaub verbringen. Das bedeutete, daß man dann auch seine Freizeit mit den Arbeitskollegen verbringen mußte.

Kinder konnten über den Betrieb ihrer Eltern in sogenannte Ferienlager fahren.

Weitere Informationen zu Urlaub, Ferienlager, kulturellen Freizeitangeboten und zum FDGB erhalten Sie hier.

 

Weitere Eindrücke vom Alltag in Ost-Berlin:

Der bekannte DDR-Künstler Gerhard Vontra hat mit Bleistift den Alltag in der Hauptstadt und einige Sehenswürdigkeiten Berlins in den 1970er Jahren zu Papier gebracht.
Die nachfolgenden Zeichnungen sind der Mappe “Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt der DDR Berlin”, herausgegeben von Berlin Information, entnommen.

 

auf dem Alexanderplatz
am Märchenbrunnen im Stadtteil Friedrichshain
im Tierpark vor dem Bärengehege (nicht zu verwechseln mit dem Zoologischen Garten in West-Berlin)
vor dem Müggelturm am Müggelsee
vor der Deutschen Staatsoper in der Straße ''Unter den Linden''
vor dem Palast der Republik mit seinem vielfältigen Freizeitangebot: u.a. Café, Restaurant, Kegelbahn, Veranstaltungssaal für Konzerte und Shows