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Staatsorgane
Armee
Sinn des Soldatenseins
Sinn des Wehrdienstes
Warschauer Pakt
Polizei
Feuerwehr

Die Nationale Volksarmee (NVA) wurde am 1.3.1956 nach Volkskammerbeschluß vom 18.1.1956 gegründet. Sie ging aus Einheiten der Kasernierten Volkspolizei hervor.

Die NVA setzte sich zusammen aus:

  • Landstreitkräften
  • Luftstreitkräften
  • Seestreitkräften (Bezeichnung “Volksmarine” seit 3.11.1960)

 

Die DDR befand sich im Warschauer Pakt, dem kommunistischen Pendant der NATO.

Jährlich am 1.3. wurde der Tag der NVA begangen.

Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 251, s.v. ''Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee''. (Abbildung bearbeitet)

1956 gestiftete Auszeichnung in 4 Stufen:
 5 Dienstjahre: Bronze
10 Dienstjahre: Silber
15 und 20 Dienstjahre: Gold

 

Wehrpflichtgesetz

Die Nationale Volksarmee war bis zur Verabschiedung des Wehrpflichtgesetzes durch die Volkskammer am 24.1.1962 eine Freiwilligenarmee. Durch das neue Gesetz und die zugehörigen Verordnungen entstand eine Streitkraft aus Dienstpflichtigen, Zeitsoldaten und Berufsoffizieren und Reservisten. Die Wehr- und Notstandsgesetzgebung wurde durch die Neufassung des Verteidigungsgesetzes vom 13.10.1978 aufgehoben. Im März 1982 wurde außerdem ein neues Wehrdienstgesetz und ein Gesetz über die Staatsgrenze der DDR sowie eine “Verordnung über die Förderung der Bürger nach dem aktiven Wehrdienst” beschlossen.1

Musterung und Einberufung

Das Wehrpflichtgesetz vom 24.1.1962 regelte die Musterung und auch die Einberufung der wehrdiensttauglichen Männer ab dem 18. Lebensjahr.2 Die Rekruten wurden Ende April und Ende Oktober einberufen. Für die Musterung, Einberufung, ständige Wehrüberwachung und eine mögliche Mobilmachung waren die Wehrbezirkskommandos zuständig, denen die Wehrkreiskommandos unterstanden.3 Die Musterung wurde kurz vor oder nach Vollendung des 17. Lebensjahres vorgenommen. Alle Wehrdiensttauglichen erhielten einen Wehrdienstausweis und unterlagen bis zum Ende der Dienstpflicht einer permanenten Wehrüberwachung.4

Wehrdienst

Der Grundwehrdienst mußte 18 Monate geleistet werden. Dem Wehrdienst in der NVA oder bei den Grenztruppen war der Dienst beim MfS, den kasernierten Einheiten des MdI oder bei der Zivilverteidigung gleichgestellt. Die Verweigerung des Wehrdienstes war ursprünglich nicht möglich, aber nach der Verordnung des Nationalen Verteidigungsrates vom 7.9.1964 bot sich die Möglichkeit, den Militärdienst als Bausoldat abzuleisten.
Die Mindestverpflichtung lag bei denen, die sich über über die normale Grundwehrdienst-Zeit hinaus verpflichteten, also bei Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren auf Zeit 3 Jahre, bei Berufsunteroffizieren 10 Jahre, bei Fähnrichen 15 Jahren und bei Berufsoffizieren 25 Jahre.5

 

 

 

IDEOLOGISCHE SCHULUNG
 

“Diskussion in der SED-Grundorganisation. Für den Sekretär Zasadzki ist sie Spiegelbild des Erreicheten und Ausblick auf Kommendes.”6

 


 

 

 

 

“Sie lernen die Lehre des Marxismus-Leninismus, um sie als Fähnrich lehren zu können.”7

Im Bildhintergrund ist zu lesen:
“Eine Revolution ist nur dann etwas wert, wenn sie sich zu verteidigen versteht.” (Lenin)

 

KÖRPERLICHE AUSBILDUNG

Beil, Herbert/ Bock, Werner/ Büchner-Uhder, Willi (Autorenkollektiv), Staatsbürgerkunde Klasse 8, Berlin 1984, S. 70.
Beil, Herbert/ Bock, Werner/ Büchner-Uhder, Willi (Autorenkollektiv), Staatsbürgerkunde Klasse 8, Berlin 1984, S. 70.
Beil, Herbert/ Bock, Werner/ Büchner-Uhder, Willi (Autorenkollektiv), Staatsbürgerkunde Klasse 8, Berlin 1984, S. 70.
Beil, Herbert/ Bock, Werner/ Büchner-Uhder, Willi (Autorenkollektiv), Staatsbürgerkunde Klasse 8, Berlin 1984, S. 70.

Frauen in der Nationalen Volksarmee

Ihre Tätigkeit war freiwillig.
Frauen konnten in Führungsstellen, Stäben, Nachrichtenzentralen, Lazaretten und anderen Einrichtungen im militärischen Beruf des Unteroffiziers, Fähnrichs oder Offiziers ihren Dienst tun.

 

“Ohne Träger und Pfeiler schlägt diese Genossin eine wichtige Brücke - mittels einer standhaften Funkverbindung zu Schiffen der Volksmarine auf hoher See.”8

“Sie - die Leiterin einer Fernmeldewerkstatt - kann den ihr unterstellten männlichen Genossen manchen Kniff beibringen. Hohes Fachwissen gehört zur Arbeit der Genossin Stabsfeldwebel.”9

 

“Kein gebrochenes Drähtchen und keine kalte Lötstelle entgeht diesen beiden Vermittlungstechnikerinnen. Der Facharbeiterbrief eines Nachrichtentechnikers ist zugleich Grundlage ihres militärischen Berufs.”10

 

Für die Ausbildung nötige schulische Voraussetzungen

Bedingung für den Beruf des Unteroffiziers oder Fähnrichs waren die 10klassige Schulausbildung und ein Facharbeiter- oder Fachschulabschluß. Für die Offizierslaufbahn war das Abitur Voraussetzung.

 

Gesellschaft für Sport und Technik (GST)

Bei Interesse an einer militärischen Karriere war die vorherige Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Sport und Technik vorteilhaft. Als Jugendlicher erwarb man dort sportliche Fähigkeiten und militärische Grundkenntnisse.

Warum ich mich in der GST vorbereite
Axel Krause, 18 Jahre, Lehrling im EKO [Eisenhüttenkombinat Ost] Eisenhüttenstadt

Die Taucherausbildung in der GST ist hart und anspruchsvoll. Da gibt es keine Abstriche. Das finde ich aber gut und richtig. Denn sie hilft mir, gut vorbereitet den Dienst in der NVA anzutreten. Und es macht mir immer wieder Spaß, am Wochenende im Helenensee zu tauchen, neues hinzu zu lernen, zu zeigen, was man drauf hat.”11

 Weitere Informationen zur GST erhalten Sie hier.

 

FAHNENEID12

Ich schwöre:

Der Deutschen Demokratischen Republik, meinem Vaterland,
allzeit treu zu dienen
und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung
gegen jeden Feind zu schützen.

Ich schwöre:

An der Seite der Sowjetarmee
und der Armeen der mit uns verbündeten sozialistischen Länder
als Soldat der Nationalen Volksarmee jederzeit bereit zu sein,
den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen
und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.

Ich schwöre:

Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Soldat zu sein,
den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten,
die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen
und die militärischen und staatlichen Geheimnisse immer streng zu wahren.

Ich schwöre:

Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben,
die militärischen Vorschriften zu erfüllen
und immer und überall die Ehre unserer Republik
und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.

Solle ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen,
so möge mich die harte Strafe der Gesetze unserer Republik
und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.

Dietrich, Wolfgang Major, Vom Sinn des Soldatenseins, Gedanken eines Zwanzigjährigen, in: URANIA-UNIVERSUM, Bd. 16, URANIA-Verlag Leipzig/Jena/Berlin 1970, zw. S. 64 u. 65.

 

UNIFORMEN

Land- und Luftstreitkräfte, Grenztruppen

Uniformen (bearbeitet), in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu bearb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 684, s.v. ''Nationale Volksarmee''. (Abbildung bearbeitet)
Uniformen (bearbeitet), in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu bearb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 684, s.v. ''Nationale Volksarmee''.

 

Volksmarine

Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 14, Leipzig 1976, S. 592, s.v. ''Volksmarine''. (Abbildung bearbeitet)

 

DIENSTGRADABZEICHEN

Land- und Luftstreitkräfte, Grenztruppen

Uniformen (bearbeitet), in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu bearb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 685, s.v. ''Nationale Volksarmee''. (Abbildung bearbeitet)

 

KRAGENSPIEGEL

Land- und Luftstreitkräfte, Grenztruppen

Uniformen (bearbeitet), in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu bearb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 685, s.v. ''Nationale Volksarmee''. (Abbildung bearbeitet)

 

DIENSTGRAD- UND DIENSTLAUFBAHNABZEICHEN

Volksmarine

Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 14, Leipzig 1976, S. 592, s.v. ''Volksmarine''. (Abbildung bearbeitet)

Dienstgrad- und Dienstlaufbahnabzeichen (linker Ärmel):
1 Matrose (seemänn. Laufbahn); 2 Obermatrose (techn. Laufbahn); 3 Stabsmatrose (Küstendienstlaufbahn); 4 Maat (seemänn. Laufbahn); 5 Obermaat (techn. Laufbahn); 6 Meister (Verwaltungslaufbahn); 7 Obermeister (techn. Laufbahn); 8 Stabsobermeister (seemänn. Laufbahn); 9 Fähnrich (techn. Laufbahn); 10 Offiziersschüler (2. Lehrj., Seeoffizierslaufbahn); 11 Unterleutnant (seemänn. laufbahn); 12 Leutnant (techn. Laufbahn); 13 Oberleutnant (Justizdienst); 14 Kapitänleutnant (medizin. Dienst); 15 Korvettenkapitän (Küstendienstlaufbahn); 16 Fregattenkapitän (Verwaltungslaufbahn); 17 Kapitän zur See (seemänn. Laufbahn); 18 Konteradmiral; 19 Vizeadmiral; 20 Admiral

Deckblatt einer aufklappbaren Urkunde für vorbildliche Leistungen als freiwilliger Helfer der Grenztruppen der DDR (Druck: 1987)

 

Fußnoten:

1Enzyklopädie der DDR (Digitale Bibliothek; Bd. 32), Berlin 2000, S. 9290, s.v. “Nationale Volksarmee”.
2ebd., S. 9302f., s.v. “Nationale Volksarmee”.
3ebd., S. 9303, s.v. “Nationale Volksarmee”.
4ebd., S. 9304, s.v. “Nationale Volksarmee”.
5ebd., S. 9303, s.v. “Nationale Volksarmee”.
6
Bild und zugehöriger Text, in: Nationale Volksarmee, Militärische Berufe, Für Schüler und Eltern - eine Schrift zur Berufswahl, hrsg. v. Oberst Lothar Krasselt (Chefredakteur), Militärverlag der DDR (VEB), Berlin [1984], S. 11.
7Bild und zugehöriger Text, ebd., S. 19.
8Bild und zugehöriger Text, ebd., S. 25.
9Bild und zugehöriger Text, ebd., S. 24.
10Bild und zugehöriger Text, ebd., S. 25.
11Unsere Nationale Volksarmee. Für die Treffen mit Soldaten anläßlich de 27. Jahrestages der Gründung der Nationalen Volksarmee, hrsg. v. Oberst Lothar Krasselt (Chefredakteur), Militärverlag der DDR (VEB), Berlin [1982], S. 8.
12Fahneneid, ebd., Einband.