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DIE MAUER...

Postkartenmotiv (exakte Angabe folgt)

Am 13. August 1961 wurde mit der Errichtung des Berliner Mauer begonnen. Im DDR-Terminus als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet (Darstellungen des Mauerbaus aus ost- und westdeutscher Sicht), sollte sie nach offiziellen Angaben die DDR vor feindlichen Übergriffen aus Westberlin schützen. Die Wirklichkeit sah anders aus: Bereits seit Kriegsende verzeichnete die von den Sowjets besetzte Zone einen großen Bevölkerungsabgang in die den Westmächten unterstellten Gebiete.

Text und Bild aus: Mehls, Hartmut/ Mehls Ellen, 13. August (Illustrierte Historische Hefte, Bd. 17), hg. v. Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1979, S. 22.

“Es lebte sich prächtig, wenn man in Westberlin arbeitete, sein Geld 1:4 umtauschte und in der DDR wohnte.”

Besonders bedrohlich war für die DDR-Regierung die Tatsache, daß sich unter den Aussiedlern junge, gut ausgebildete und für den wirtschaftlichen Aufschwung dringend gebrauchte Facharbeiter befanden.
Zudem nutzten viele Ostberliner die Möglichkeit, im Ostteil der Stadt vergleichsweise günstig zu wohnen und im Westteil der Stadt „harte Devisen“ zu verdienen. Diese konnte man in der DDR um ein Vielfaches in DDR-Geld eintauschen.

Die DDR sah sich genötigt, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken und entschloß sich, zwischen Ost- und Westberlin eine Mauer zu errichten. Diese Grenzanlage wurde mit den Jahren ausgebaut und trennte schließlich durch Stacheldrahtzäune, Gräben, Betonmauern, sogenannte „Todesstreifen“, Selbstschußanlagen und Minen nicht nur  zwei Weltsysteme (Kapitalismus und Sozialismus), sondern vor allem Menschen. Sie verdeutlichte außerdem das Mißtrauen der DDR-Regierung gegenüber ihren eigenen Bürgern und nahm ihnen das Recht, über ihr Leben in Freiheit selbst zu bestimmen.

Bis zum Mauerfall im Jahr 1989 kam es dennoch zu Fluchtversuchen, die  lebensgefährlich waren und immer wieder Tote forderten. (Hinsichtlich der genauen Zahl der Opfer gehen die Angaben auseinander.)
An der Mauer, u.a. in der Bernauer Straße, haben sich dramatische Szenen abgespielt, die bis heute teilweise nicht geklärt werden konnten.

 

DIE GESCHEHNISSE UM DEN 13. AUGUST 1961 IM EINZELNEN...

Der Errichtung der Grenzanlagen zwischen West- und Ostberlin gingen in den ersten Augusttagen des Jahres 1961 folgende vorbereitende Maßnahmen voraus:
Bereits am 1.8. kündigte die DDR Einschränkungen im Reiseverkehr nach Westdeutschland und Westberlin an. Während einer Beratung der Ersten Sekretäre der Kommunistischen Parteien und Arbeiterparteien der Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes, die vom 3.8.-5.8 . in Moskau über “Maßnahmen zur Sicherung des Friedens” stattfand,  wurde der Abriegelung der Fluchtwege nach Westberlin zugestimmt.  Am 9.8. wurden Bürger Ostberlins, die im Westen einer Tätigkeit nachgingen, registriert. Am 11.8. beauftragte die Volkskammer den Ministerrat, die von den Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes beschlossenen Maßnahmen zur Grenzsicherung vorzubereiten und durchzuführen.

Schließlich wurde am 13.8. Ostberlin gegen Westberlin von bewaffneten Organen abgeriegelt und mit dem Mauerbau begonnen. Die Abgrenzung war mit einem enormen Aufwand verbunden. Um eine Massenpanik zu verhindern, wurde das Vorhaben auf einen Sonntag gelegt. Bereits in der Nacht und den frühen Morgenstunden wurden Straßen gesperrt und das Verkehrssystem der Stadt umorganisiert. So mußten beispielsweise Reisende nach Westberlin mit der S-Bahn auf dem Bahnhof Friedrichstraße aussteigen. Um den öffentlichen Verkehr innerhalb Ostberlins aufrechtzuerhalten, wurden unter anderem Busfahrer aus anderen Städten der DDR abgezogen, um auszuhelfen.

Text und Bild aus: Mehls, Hartmut/ Mehls Ellen, 13. August (Illustrierte Historische Hefte, Bd. 17), hg. v. Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1979, S. 38.
“Die Kampfgruppe der BVG vor dem Abmarsch zum Einsatzort”

Da diese Maßnahmen einer Erklärung bedurften, wurden sogenannte propagandistisch geschulte  “Agitatoren” abgestellt, die der überraschten und verunsicherten Bevölkerung Ostberlins Auskunft geben sollten. Darüber hinaus wurden Handzettel verteilt, Plakate an Litfaßsäulen geklebt und in Rundfunk und Fernsehen die Ereignisse in rechtfertigender Haltung sowohl gefilmt als auch mittels Reportagen und Interviews begleitet.

Text und Bild aus: Mehls, Hartmut/ Mehls Ellen, 13. August (Illustrierte Historische Hefte, Bd. 17), hg. v. Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1979, S. 34.
“Plakate und Flugblätter informieren die Bevölkerung
über die Maßnahmen zur Sicherung der Grenze.”

Am 14.8. wurde schließlich auch das Brandenburger Tor* unter dem Schutz bewaffneter Organe und Wasserwerfer gesperrt. Noch am selben Tag wurde in ganz Berlin das Telefonnetz unterbrochen. Die Grenzsicherungsmaßnahmen endeten am 16.8. darin, daß für alle Bürger der DDR die Grenzen zur BRD gesperrt wurden.

Text und Bild aus: Mehls, Hartmut/ Mehls Ellen, 13. August (Illustrierte Historische Hefte, Bd. 17), hg. v. Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1979, S. 36.
“Am Brandenburger Tor (14. August)”

 

DataIcon HINWEIS: Den Verlauf der ehemaligen Berliner Mauer können Sie auf folgenden Websites recherchieren:

www.denkmallandschaft-berliner-mauer.de*

http://www.berlin.de/mauer/verlauf3d/index.de.html*

 

verwendete Literatur:

  • “Der Deutsche Straßenverkehr - Für Verkehr und Wirtschaft”, VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, Okober 1961,  S. 334-336.
  • http://www.dhm.de/lemo/html/1961/index.html*
  • Mehls, Hartmut, Dr., Kein Tag wie andere, in: “Das Magazin”, Heft 8, August 1981, S. 25-28 und S. 75.