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Bezirk Schwerin

-Bezirk im Nordwesten der DDR
-grenzt im Norden an Rostock, im Osten an Neubrandenburg und Potsdam, im Süden an Potsdam und die BRD, im Westen an die BRD
-Schwerin ist außerdem die Bezirksstadt

Natur:
-der Bezirk hat Anteil am Tiefland im Norden der DDR, in der Elbniederung flaches, sonst welliges und hügeliges, eiszeitlich geformtes Gebiet (Nördlicher Landrücken mit zahlreichen Seen)
-größere Flüsse: Elbe, Warnow, Elde
-größere Seen: Schweriner See, Plauer See

Bevölkerung:
-in Gemeinden über 2000 Einwohner im Jahr 1974: 47% Männer, 53% Frauen
-auf die Bezirksfläche  von 8.672 km² kamen im Jahr 1974 594.361 Einwohner, also 69 Einwohner pro km²

Wirtschaft:
-im Bezirk dominierten Land- und Nahrungsgüterwirtschaft, deren sozialistische Entwicklung durch Intensivierung und Kooperation der Produktion gekennzeichnet war
-wachsende Bedeutung der Industrie durch weiteren Aufbau von Kapazitäten und des Erhoungswesens
-wichtigste Industriezweige waren Nahrungsmittelindustrie, Maschinen- und Fahrzeugbau, Holz-, chemische, elektrotechnische Industrie
-Standort der Industrie waren vorrangig die größeren Städte: Bezirksstadt Schwerin (Maschinen-, Fahrzeugbau, Kabelfertigung, Plastverarbeitung, Nahrungs- und Genußmittelindustrie), Güstrow (Maschinen-, Fahrzeugbau, Nahrungsmittel-, Holz-, Bekleidungsindustrie), Wittenberge (Maschinenbau, Zellstoff-, Holz-, Nahrungsmittelindustrie), Neustadt-Glewe (Hydraulik-, Fernmeldeanlagenbau, Lederwerke), Boizenburg (Schiffbau, Fliesenwerk); gebietlich gestreut sind Nahrungsmittel-, Baumaterialien- (u.a. Dachziegelwerk Karstädt) und Holzindustrie (u.a. Spanplattenwerk Malliß)

-1973 wurden 63,0% der Fläche landwirtschaftlich genutzt
-67,0% waren Acker-, 30,9% Dauergrünland
-vom Ackerland waren 52,8% Getreideflächen (Roggen, Gerste, Weizen, Hafer), 22,0% Hackfruchtflächen (Kartoffeln, Zuckerrüben, Futterhackfrüchte)
-Schweine-, Rinder-, Schafhaltung
-umfangreiche Meliorationsmaßnahmen in den Niederungen der Elde (Lewitz 12.000 ha) und unteren Elbe (20.000 ha; Hochwasserschutz) zur kooperativen Jungrinderaufzucht
-Wald auf 23,4% der Fläche

Verkehr:
-durch den Bezirk führten die wichtigen Bahnlinien Wismar - Schwerin (Bezirksstadt) - Wittenberge - Berlin bzw. Magdeburg, Rostock - Güstrow - Plau - bzw. Neubrandenburg - Berlin, Berlin - Wittenberge - Ludwigslust - Hagenow (Land) - Hamburg
-Binnenschiffahrt auf Elbe (Hafen Wittenberge) und Kanälen

Erholungswesen
-im Wald-Seen-Gebiet (Plauer See, Krakower See, Schweriner See)
-Wassersport, Camping

 

 

Bezirksstadt SchwerinBezirksstadt Schwerin, in: A GDR Minitour, Dresden, 1987, S. 78.

-Schwerin war seit 1952 Bezirksstadt
-Stadtkreis und Kreisstadt am Südwestufer des Schweriner Sees
-in seen- und waldreicher Umgebung
-ökonomisches, kulturelles und administratives Zentrum des Bezirkes Schwerin
-1974 102.897 Einwohner

Wirtschaft:
-Bau von Schiffsausrüstungen, Kraftfahrzeuginstandsetzung, Kabel-, Plastverarbeitungs-, Kraftfuttermischwerk, Molkerei und Dauermilchwerk, Holz-, Möbel-, Bekleidungs-, polygraphische, Nahrungsmittelindustrie, Industriebaukombinat
-im Industriegebiet Schwerin-Süd Aufbau neuer Betriebe für Hydraulikanlagen, Plastverarbeitungsmaschinen, Lederwaren, Baumaterialien

Verkehr:
Bahnknotenpunkt

Kultur:
-Ingenieurschule für Maschinenbau, Fachschulen (Musik, Medizin), Institute (Lehrerbildung, Lehrmeisterausbildung, Berufsausbildungszentrum für Facharbeiter des Maschinenbaus; wissenschaftliche Allgemeinbibliothek, Staatsarchiv Schwerin; Mecklenburgisches Staatstheater, Sinfonieorchester; Staatliches Museum; Hotel “Stadt Schwerin”; Sport- und Kongreßhalle, Tierpark

Wohnungsbau:
-neue Wohnkomplexe Weststadt, Lankow, Großer Dreesch

Naherholungsgebiet:
-Schwerin-Zippendorf (Freibad; 138 m hoher Fernsehturm)

historische Bauten:
-auf einer künstlich erweiterten Insel zwischen Burg- und Schweriner See Schloß (Neubau von 1843/ 57), ein charakteristisches Beispiel des Historismus im 19. Jahrhundert
-darin einbezogen Gebäude des 16./ 17. Jahrhunderts
-Dom (hochgotischer Backsteinbau, um 1270 bis um 1514), Schelfkirche (barocker Zentralbau)

Geschichte:
-seit dem 2.5.1945 amerikanische, seit 3.6.1945 britische Besatzung
-ab 1.7.1945 sowjetische Besatzungszone1

Fußnoten:

1Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 12, Leipzig 1975, S. 377-379, sv. ”Schwerin”.