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BEZIRK GERA

Lage:
-im Südteil der DDR, grenzt im Norden an den Bezirk Halle, im Osten an die Bezirke Leipzig und Karl-Marx-Stadt, im Süden an die BRD und an den Bezirk Suhl, im Westen an den Bezirk Erfurt
-hat Anteile an Thüringer Wald, Frankenwald und Elsterbergland mit nördlich vorgelagerten Randgebieten des Thüringer Beckens
-größere Flüsse sind die Saale mit Schwarza und Orla, Weiße Elster

Wirtschaft:
-entwicklelter Industriebezirk,  vor allem Elektrotechnik/ Elektronik,  chemische Industrie, Maschinenbau und Leichtindustrie
-die wichtigsten Produktionsstätten befinden sich in der Saaletalzone (Saalfeld - Rudolstadt, Jena - Kahla) sowie im Raum Gera (Bezirksstadt) - Greiz
-Industrie: vielseitige Industriestruktur: Maschinenbau (Gera, Saalfeld, Zeulenroda), wissenschaftlicher Gerätebau (VEB Carl Zeiss in Jena, Gera, Saalfeld), Elektrotechnik/ Elektronik (Hermsdorf, Gera), Textilindustrie (Gera, Greiz, Münchenbernsdorf), Chemiefaserproduktion (Rudolstadt-Schwarza, Elsterberg), Glas- und keramische Industrie (Jena, Kahla, Triptis), Holzindustrie (Möbelkominat Zeulenroda-Triebes, Eisenberg), chemische Industrie (Jena, Bad Blankenburg, Greiz, Steudnitz), Metallurgie (Maxhütte Unterwellenborn), Eisenerz- (Wittmannsgereuth), Uranerzbergbau (Ronneburg), Baumaterialindustrie (Schieferbrüche Lehesten, Marmorbrüche Saalburg, Gewinnung metallurgischer Zuschlagstoffe in Kamsdorf, Wünschendorf, Caaschwitz), Lebensmittelindustrie (Gera, Saalfeld, Pößneck), Elektroenergiegewinnung (Wasserkraftwerke der Bleiloch- und Hohenwartetalsperre)

-Landwirtschaft: 52,5% der Fläche landwirtschaftlich genutzt, davon 68% Ackerland, 27% Dauergründland; vom Ackerland 49,7% Getreideflächen (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer) und 24% Hackfruchtflächen (Kartoffeln, Futterhackfrüchte, Zuckerrüben)
-intensive Viehwirtschaft (Rinder, Schweine, Schafe; hoher Viehbesatz je 100 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche)
-Wald auf 37,6% der Fläche, insbesondere im gebirgigen Südteil und im zentralen Nordteil (“Holzland” um Hermsdorf)
-Verkehr: gut verkehrserschossen; in N-S-Richtung folgten die Haupteisenbahnlinien den Flüßtälern der Saale (Halle-Jena-Saalfeld-Probstzella) und Weißen Elster (Leipzig-Gera-Greiz-Plauen), in O-W-Richtung führten Haupteisenbahnlinien von Karl-Marx-Stadt über Gera und Jena nach Erfurt bzw. durch die Orlasenke von Gera über Weida nach Saalfeld
-die Autobahnen Weimar-Jena-Gera-Karl-Marx-Stadt und Berlin-Weißenfels-Schleiz kreuzten sich im Bezirk

Erholung und Sport: um Bleiloch- und Hohenwartetalsperre, im Schwarzatal, um Klosterlausnitz

 

Bezirksstadt Gera, in: A GDR Minitour, Dresden, 1987, S. 37.

 

BEZIRKSSTADT GERA

Lage:
-205 m über dem Meer
-im Tal der Weißen Elster, ökonomisches, politisches und kulturelles Zentrum des ostthüringischen Bezirkes

Wirtschaft:
-bedeutender Industriestandort: vielseitiger Maschinenbau (Bohrwerke, Blechbearbeitungsmaschinen, Dampfkessel, Kompressoren, Spannzeuge), Fahrzeugzubehör-, elektrotechnische Industrie (Kondonsatoren), Gerätebau, Textil- (Spinnereien, Webereien, Textilveredelung), Bekleidungs-, Musikinstrumenten-, Fleischwarenindustrie; Bahnknotenpunkt;

Kultur:
-Bergbauschule, Fachschulen, Theater, botanischer Garten, Kulturpark, 2 Sportstadien, Schwimmanlagen, Wismut- und Bezirkskrankenhaus, Städtische Museen

Wohnungsbau:
-umfangreicher Wohnungsbau, verbunden mit der Entwicklung der Geraer Industrie und des Wismutbergbaus: sozialistische Neugestaltung des Stadtzentrums, Schaffung neuer Stadtviertel (G. Bieblach, G.-Lusan) in den Außenbezirken

historische Bauten: Renaissancerathaus (seit 1576) mit Turm, Trinitatiskirche (1313, 1611 erweitert), Bürgerhäuser des 18. Jahrhunderts1

Fußnoten:

1Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 5, Leipzig 1973, S. 369-371, sv. “Gera”.