Die SchulpostTitelbild der Nr. 10/ Jahrgang 1949

 

Noch vor Gründung der DDR erschien die “Schulpost” im Verlag Volk und Wissen mit Sitz in  Berlin und Leipzig. Sie kostete damals 20 Pfennig und richtete sich an die Pioniere.
Sie enthielt politisch ausgerichtete Berichte. In der Ausgabe Nr. 10 1949 war ein Beitrag zum 32. Jahrestag der “Großen Sozialistischen Oktoberrevolution” mit dem Titel “Ein Volk bricht seine Ketten!” abgedruckt.
Darüber hinaus regte die Zeitung gesellschaftliche Projekte an. In der oben bereits genannten Ausgabe waren auf Seite 2 u.a. folgende Leserbriefe zu lesen:
 


 

Wir helfen alle mit, den Zweijahrplan zu erfüllen
Wir halfen, unsere Schule zu erneuern und sie wohnbar zu machen. Dann fertigten wir uns einen Schulgarten und einen Sportplatz an. Auch spielten wir Spiele, sangen Lieder und sprachen Gedichte vor den Werktätigen in den Betrieben. Wir Pioniere helfen, wo wir können. In Zukunft wollen wir noch viel mehr tun und auch eine Fahrt ins Elbsandsteingebirge machen.
Helmut Graunke, Harnekop, Kreis Oberbarnim, über Wriezen (Bad Freienwalde)

Wir bauen auf!
Wo früher in unserem Dorfe ein kleines Schloß stand, ist jetzt ein großer Trümmerhaufen. Die Arbeitsgemeinschaft “Wir bauen auf” hat beschlossen, mit der gesamten Bevölkerung den Trümmerhaufen zu beseitigen. Auch an uns Kinder erging der Ruf zur freiwilligen Mitarbeit. Die meisten gingen froh hinaus, um die Arbeit aufzunehmen. Unsere Schule wurde in drei Gruppen eingeteilt, und schneller, als wir es gedacht, war schon ein kleiner Platz von den Steinen befreit. Mit dem Schutt sollen die ausgefahrenen Wege ausgebessert und unser Sportplatz fertiggestellt werden.
Die Jungen Pioniere, Kagel (Kreis Niederbarnim)

 

TROMMEL

Die “Trommel” wurde ebenfalls vom Zentralrat der FDJ herausgegeben. Sie erschien seit 1958 einmal pro Woche und war wie die “ABC-Zeitung” zum Teil Pflichtlektüre für Schüler der 4. bis 7. Klassen. Sie war nicht so farbenfroh wie die “ABC-Zeitung”, sondern sah bereits einer durchschnittlichen Tageszeitung ähnlich. Wie die “ABC-Zeitung” informierte sie über die aktuellen Ereignisse in der Welt, aber auch zum Beispiel über die Geschichte der Arbeiterbewegung und sollte die Schüler zu staatstreuen Bürgern formen.

 

JUNGE WELT

Die “Junge Welt” war die Tageszeitung der FDJ und erschien seit dem 12.2. 1947 und seit dem 1.3. 1952 täglich außer sonntags.

Sie war ebenfalls teilweise Pflichtlektüre für Schüler ab der 8. Klassenstufe. Sie entsprach in der Gestaltung einer normalen Zeitung, enthielt aber neben den Nachrichten auch jugendgerechte Rubriken wie “Unter vier Augen”, in der zum Beispiel Fragen zu Partnerschaft und Sexualität beantwortet wurden.

siehe auch: Junge Welt aktuell*

 

''FRÖSI''-Schriftzug (Abbildung bearbeitet)

Die “FRÖSI”  “Fröhlich sein und singen” wurde vom Zentralrat der FDJ seit 1953 monatlich herausgegeben. Sie berichtete nicht vorrangig über aktuelles Geschehen, sondern über gesellschaftliche Prozesse oder Probleme. Dabei wurde auf die Vermittlung einer sozialistischen Gesinnung Wert gelegt. Es erschienen zahlreiche Artikel über Pionierveranstaltungen und Aktionen wie das Sammeln von Altpapier, Glas und anderen Wertstoffen. Pionierlieder und die Geschichte der Arbeiterbewegung wurden regelmäßig gedruckt.

Aber auch Modetips, viele spannende Rätsel und Bastelideen beinhaltete die “FRÖSI”, weshalb sie häufig ausverkauft war. Anfangs kostete sie 50 Pfennig, in den 1980er Jahren  70 Pfennig.

Heft 6/ 1958

 

MOSAIK

“Mosaik”-Hefte waren in der DDR bei den Kindern sehr beliebt. Die A5-formatigen Bilderzeitschriften (Comics) wurden vom Zentralrat der FDJ herausgeben und erschienen monatlich. Es gab zwei verschiedene Hefte. In den einen wurden die Abenteuer der kleinen Abrafaxe erzählt, in den anderen die der Digedags. Die Mosaik-Hefte erfreuten sich großer Beliebtheit.

Digedags (exakte Angabe folgt) (Abbildung bearbeitet)

 

 

 

 

 

 

siehe auch:

 

ATZE

Titelbild des Heftes 4/ 1988: Pioniere arbeiten im Schulgarten“Atze” war ebenfalls eine Bilderzeitschrift (Comic), die vom Zentralrat der FDJ für Kinder und Jugendliche herausgegeben wurde. Sie erschien seit 1955 einmal im Monat und setzte im Gegensatz zu den “Mosaik”-Heften Comics zu Propagandazwecken ein. In Heft 4/1988 erschien z .B. die Bildergeschichte “Eine Pioniertat 1922”, in dem die Sätze zu lesen waren: “Bildet euch! Nur ein Kluger kann die Kapitalisten schlagen!”
Vielen damaligen Kindern ist die Zeitschrift  jedoch wegen der Comics um die Mäuse Fix, Fax und Fex bekannt.

 

 

 

Titelbild einer Ausgabe aus dem Jahr 1963

 

NEUES LEBEN

Das “Neue Leben” trug den Untertitel “Magazin der Jugend” und kostete in den 1960er Jahren 60 Pfennig.  Es wurde vom Zentralrat der FDJ herausgegeben und erschien im Verlag Junge Welt.

Die Zeitschrift enthielt Wirtschaftsberichte, stellte junge Leute vor, erzählte aus fremden Ländern, druckte Kurzgeschichten ab und behandelte aktuelle gesellschaftliche Themen u.a. durch Veröffentlichung von Leserbriefen.

 

 

 

 

 

Titelbild der Ausgabe 4/ 1956JUGEND UND TECHNIK

Die Zeitschrift “Jugend und Technik” erschien im Verlag Junge Welt monatlich zum Preis von anfangs DM 1,-.

Sie enthielt Bauplanbeilagen, z.B. in Heft 4/ 1956 für ein tragbares Fernsprech- und Morsegerät, berichtete über Bauprojekte, gab Bastelhilfen und erklärte naturwissenschaftliches Phänomene.

Aber auch Witze und Rätsel unterhielten den Leser.

 

 

 

 

 

SPORT IM BILD

''Sport im Bild''-Schriftzug (Abbildung bearbeitet)

 

Die wöchentlich erschienene “Sport im Bild” wurde vom Sportverlag Berlin herausgegeben. Der Einzelpreis innerhalb der DDR (einer Ausgabe des Jahre 1956 entnommen) betrug 0,30 DM, der Monatspreis 0,65 DM. Innerhalb Berlins kostete die einzelne Zeitschrift 0,25 DM und der Monatspreis betrug 0,45 DM.
Die Zeitschrift informierte über die neuesten Sportereignisse. Auf dem Titelbild war meist ein bekannter Sportler zu sehen, auf der Rückseite waren Bildwitze in- und ausländischer Zeichner abgedruckt.


 

 

NBI

Die “Neue Berliner Illustrierte” ging aus der “Berliner Zeitung” hervor und kostete in den 1980er Jahren 60 Pfennig. Sie unterhielt mit Alltagsberichten, stellte Künstler oder besondere Personen vor und berichtete über politisches Geschehen. Sie war eine viel gelesene Zeitschrift und mit ihrer Auflage von unzureichenden 726.0002 Exemplaren gefragte Bückware.

 

 


 

 

FREIE WELT

Diese Illustrierte berichtete wie die “NBI” über Kultur, das Alltagsleben und Politik. Es erschienen beispielsweise in Heft 9/1981 Artikel über die neuesten Modetrends aus den Glauchauer Textilwerken oder Auswertungen von Autotests: “Auf der RGW-Versuchsstrecke in Dmitrow”. In Heft 8/1981 findet sich ein ausführlicher Bericht zum X. Parteitag der SED: “Auf bewährtem Kurs weiter voran...”. Mancher Leser mag sich vielleicht auch an das Kunst-Quiz auf der letzten Seite erinnern: Frage aus Heft 8/1981: In einem in seiner Art einzigartigen Werk der Barockbaukunst in Dresden ist eine berühmte Porzellansammlung untergebracht. Wie heisst dieses Baudenkmal? - Auflösung in Heft 9/1981: So war es richtig in Heft 5: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Grünes Gewölbe. Zu gewinnen gab es stets 7 Bargewinne: 4 x 25 Mark, 2 x 50 Mark und 1 x 100 Mark.
Der Verkaufspreis für die monatlich erscheinende Zeitschrift - mit Redaktionssitz in Berlin -  lag in den 1970er Jahren bei 50 Pfennig und in den 1980er Jahren bei 80 Pfennig.

 

 

FÜR DICH

“Für Dich” war eine Wochenzeitschrift für Frauen, die seit 1962 erschien. Sie hatte eine durchschnittliche Auflagenzahl von 926.0003 Heften.

 

 

FF

Die “FF”  (Funk und Fernsehen) war eine Programmzeitschrift für Radio- und Fernsehsendungen. In den 1960er Jahren hieß sie noch “FF”, später wurde der Name erweitert und hieß nun “FF Dabei”.
In ihrer Aufmachung glich sie einer Illustrierten. Sie informierte über politische Ereignisse  ebenso wie über Kultur oder Alltagsbegebenheiten. Im 4. Aprilheft 1971 wurde beispielsweise über das 25jährige Bestehen der SED berichtet. Auf dem Titelbild der Ausgabe vom 16.-22.6.1969 war hingegen der Schlagersänger Michael Hansen zu sehen.
In den 1960er Jahren kostete ein Heft in schwarzweißer Aufmachung 30 Pfennig, in den 1970er Jahren - nun in farbiger Gestaltung - 50 Pfennig.


 

 

 

NEUES DEUTSCHLAND

Guter Rat, Verlag für die Frau Leipzig/ Berlin, Ausgabe 3/1979, S. 1.Das “Neue Deutschland”  “ND” erschien zum ersten Mal am 23.4. 1946 nach Gründung der SED. und war deren Pressestimme. Es war stark propagandistisch ausgerichtet und Pflichtzeitung der Parteiangehörigen. Das “Neue Deutschland” bot wie kein anderes Blatt Berichte, die einer strengen Kontrolle unterlagen. Der Leser erfuhr ausschließlich das, was man ihm mitteilen wollte. Ganz besonders augenscheinlich waren geschönte Berichte über wirtschaftliche Planvorgaben und Planerfüllungsbilanzen.

Seit 1958 veranstaltete das “Neue Deutschland” jährlich im Sommer ein großes Pressefest. Damit sollte die Bindung zwischen der SED und den Bürgern gefestigt werden. Künstler und Volksfeststimmung boten eine Mischung, die stets viele Menschen anzog.4

 

 


 

siehe auch: Neues Deutschland aktuell*

 

 

DAS MAGAZIN

1950er Jahre

1954 erschien das “Magazin” unter Leitung von Heinz H. Schmidt zum ersten Mal in der DDR.

Das “Magazin” sollte unterhaltend, bildend und geschmacksbildend sein, sich vom westlichen Stil unterscheiden . In der Januar-Ausgabe wurden die Leser aufgerufen, ihre Wünsche für die Gestaltung des “Magazins” zu äußern.

Die Leser regierten prompt mit vielen Anregungen. Gewünscht wurden u.a. Modetips und Kriminalgeschichten, die bereits in der Februar-Ausgabe Berücksichtigung fanden. Aber auch anspruchsvolle Literatur bekannter Autoren wie Lessing, Zweig oder Brecht. Nicht zuletzt wurde in der Januar-Ausgabe des Jahres 1954 ein weiblicher Akt gezeigt. Er war der erste von unzähligen, die – von Günter Rössler fotografiert - in den folgenden Jahrzehnten jeden Monat zu sehen waren.

Aber auch politische Inhalte prägten in den ersten Jahren das “Magazin”. So wurden Konrad Adenauer oder die Kommunistenverfolgung unter Mc Carthy karrikiert. Aber das “Magazin” wurde zunehmend unpolitisch.

Die große Bandbreite an Berichten war ein Markenzeichen des “Magazins” und machte es für die Leserschaft spannend im sonst recht eintönigen Pressewesen der DDR.

1960er Jahre

Auch in den 1960er Jahren blieb das “Magazin” den Wünschen seiner Anhänger meist treu. Nach wie vor forderten sie “Entspannung und Unterhaltung, wahre Begebenheiten aus dem Alltag, Prominentenporträts, einen Hauch von großer, weiter Welt – und natürlich die unentbehrliche  Prise Erotik!”
“Der freche Zeichenstift” (geschrieben und gezeichnet von Herbert Sandberg) brachte mit lustigen Strichzeichnungen auch unbekannter Künstler die Leser in den folgenden Jahrzehnten zum Schmunzeln. Das “Magazin” unterhielt seine Leser desweiteren zum Beispiel 1966 mit Berichten über Städte wie Paris oder New York, die für den DDR-Bürger unerreichbar waren. das Heft informierte auch über die neueste Mode, nicht nur aus der DDR, die allerdings in den Geschäften meist nicht erhältlich war. Darüber hinaus wurden Kochtips gegeben, die gelegentlich dem bescheidenen Produktangebot angepaßt werden mußten. Dennoch brachten diese Beiträge den Lesern die weite Welt etwas näher. Aber auch praktische Tips zum Verschönern der eigenen Wohnung mit einfachen Mitteln, die man selbst bauen konnte, wurden häufig gedruckt. Womit man sich auch weiterhin meist zurück hielt, waren politische Kommentare, zum Beispiel zur Erklärung Wolfgang Biermanns zur “Unperson” oder zum Verbot des Films “Das Kaninchen bin ich”. Kritische Äußerungen hätten schnell zum Verbot des “Magazins” führen können.
Dennoch druckte man still und leise Texte von Schriftstellern wie Sarah Kirsch, Christa Wolf oder Stefan Heym, die dem Staat unliebsam waren.
Aber auch staatskonforme politische Kommentare wurden gedruckt. 1968 erschien auf Initiative der Chefredakteurin Hilde Eisler ein Lobgesang auf Walter Ulbricht zu seinem 75. Geburtstag. Da Ulbricht vielen Bürgern mehr als unsympathisch war, reagierten die Leser umgehend mit Briefen.

Werner Klemkes ''Kater'' - Maskottchen des ''Magazins'' (exakte Angabe folgt) (Abbildung bearbeitet)Die Titelblätter sollten gezeichnet sein, ganz in der Tradition der 1920er Jahre, in denen das “Magazin” 1924 entstand. Für die Heftillustrationen war zunächst Herbert Reschke zuständig. Januar 1955 löste ihn Werner Klemke ab und kreierte das Maskottchen des “Magazins”, den Kater. November 1955 zierte er zum ersten Mal das Titelblatt und eroberte das Herz der Leser.

Die Leitung des “Magazins” übernahm in den 1950er Jahren Hilde Eisler. Sie war während des 2. Weltkrieges mit ihrem Mann Gerhart Eisler, dem Bruder des DDR-Vorzeigekomponisten Hanns Eisler, im Exil.Sie lebte in Frankreich und den USA und brachte ihre dort gesammelten Erfahrungen aus der Zeitungsbranche in die Gestaltung des “Magazins” ein.
Die Machart der Zeitschrift stieß bei den DDR-Bürgern auf Interesse, und schnell hatte das “Magazin” eine große Zahl begeisterter treuer Leser

1970er Jahre

Hilde Eisler verstand das “Magazin” stets auch als ein politisches Medium. So schrieb sie nicht zu letzt auch Artikel über die Geschichte der Arbeiterbewegung, über Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg oder Franz Mehring, sondern auch Grußbotschaften an Parteitage und –Plenartagungen. Neben Hilde Eisler schrieb seit den 1970er Jahren auch Harald Wessel in jeder Ausgabe einen propagandistischen Artikel. Die Leser forderten allerdings ein unpolitisches “Magazin”.
Meist wurde man dem Wunsch der Leser gerecht. Es wurden zwar keine hochpolitischen Themen angesprochen, aber Probleme des Alltags wurden aufgegriffen. Dies machte das “Magazin” für DDR-Bürger interessant und sympathisch. In der Ausgabe 3/71 wurde zum Beispiel über die starke Luftverschmutzung in den industriellen Ballungsgebieten berichtet.
Aber man brachte auch in den 1970ern viel Unterhaltsames. Im UNO-Frauenjahr 1975 erschien beispielsweise auf Wunsch vieler Leserinnen das erste männliche Pin-up-Foto.
In den 1970ern wurde die gesellschaftliche Stellung der Frau beleuchtet. . In Briefen erzählten Frauen aus ihrem Berufs- und Privatleben,  über  die  Doppelbelastung als  Berufstätige und  Hausfrau.  Dabei  wurden   veraltete  Lebensauffassungen  der  Männer  angeprangert und das eingeführte Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch lebhaft diskutiert.

1980er Jahre

Hilde Eisler trat zurück und Manfred Gebhardt übernahm die Leitung des “Magazins”. Als langjähriger Stellvertreter wurde er von der zuständigen Abteilung beim Zentralkomitee der SED in das Amt erhoben. Damit stellte die Regierung sicher, daß sich an den Inhalten der Zeitschrift nichts änderte. Dennoch hatte das “Magazin” mehr gestalterische Freiheit als andere Blätter.
Manfred Gebhardt hielt am Konzept der Illustrierten fest. Nach wie vor wurden dem Leser die Titelzeichnungen von Werner Klemke, kunstvolle Aktfotos, Liebesgeschichten und Kurzkrimis, Amüsantes vom “Frechen Zeichenstift” (Herbert Sandberg), Modetips oder Kochrezepte geboten.
Ab Mitte der 1980er Jahre erschienen allerdings von Harald Wessel keine Artikel mehr im “Magazin”. Somit war es unpolitischer als je zuvor. Dennoch wurden wie in den Jahren zuvor sozialistische Feiertage mit Beiträgen begangen, zum Beispiel der 1. Mai oder der Geburtstag der Republik am 7. Oktober.
Das 60jährige Jubiläum des “Magazins” im Jahr 1984 wurde hingegen nicht gewürdigt. Statt dessen beging man das 30jährige Bestehen seit der Wiedergründung im Jahr 1954 und feierte die Zeitschrift als Kind der DDR, das ohne geschichtliche Vorbilder neu entstanden sei.
Man feierte sich und das 35jährige Bestehen der DDR, während in der damaligen Sowjetunion unter Gorbatschow Glasnost und Perestroika begannen. Darüber wurde nur wenig berichtet. Leichte Lyrik täuschte eine heile Welt vor.
Erst in den letzten zwei Jahren der DDR wurde das “Magazin”  kritischer. Von staatlicher Seite wenig geschätzte Künstler wie der spätere “Stern”-Fotograf Olaf Martens oder der Maler Jürgen Böttcher-Strawalde wurden 1989 gedruckt. Aber auch gesellschaftlich brisante Themen erörterte man in diesem Jahr. Es erschienen Artikel zur Situation von Schwulen und Lesben in der DDR und über rechtsradikale Gewalt.
Daß ein Bericht zu den Ereignissen im November 1989 im Dezember-Heft fehlte, lag lediglich daran, daß bereits vor dem Abend des Mauerfalls Redaktionsschluß und das Material auf dem Weg in die Druckerei war.5

siehe auch: Das Magazin aktuell*

 


 

 

Titelbild von Heft 8 aus dem Jahr1975/ Zeichnung: Louis RauwolfDie monatlich für den Preis von 1.70 Mark (1970er Jahre) erscheinende Zeitschrift des Berliner Verlages trug den Untertitel “Zeitschrift für Satire und Humor”. Sie unterhielt ihre Leser mit Kurzgeschichten sowie zahlreichen Karikaturen und Bilderwitzen. Doch auch der Eulenspiegel äußerte nur vorsichtig Gesellschaftskritik. Zwischen den Leserwünschen und er Parteizensur mußte stets die Balance bewahrt werden. So finden sich beispielsweise in Heft 8 aus dem Jahr 1975 politische Karikaturen sowjetischer Zeichner, die den Sieg über Hitlerdeutschland thematisierten und gleichzeitig auf dem Titelbild ein Bilderwitz über den Mangel an modischer Bekleidung.

 

 

 

DIE ARBEIT

Die Arbeit, hg. v. Bundesvorstand des FDGB,  Heft 1/1963.“Die Arbeit” trug den Untertitel: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewerkschaften. Sie wurde vom Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) herausgegeben. Die Zeitschrift erschien in monatlich. Der Einzelpreis betrug in den 1960er Jahren 0,90 DM.
Der Inhalt umfaßte theoretische Abhandlungen wie “Vom Wesen des sozialistischen Wettbewerbs”,  “Qualifizierung der Frauen - Sache der ganzen Klasse” oder “Beschlüsse des 6. DGB-Kongresses im Kampf verwirklichen”, aber auch Informationen über andere Gewerkschaften in sozialistischen Staaten und Briefe an die Redaktion mit allgemeinen Themen wie “Kreisvorstand und Ständige Produktionsberatungen” und “Gute Beiträge von schreibenden Arbeitern veröffentlichen”. Die genannten Beispiele sind der Ausgabe 1/1966 entnommen.
Die Zeitschrift enthielt außerdem anti-westliche Propaganda.
Die Inhalte wurden mit Hilfe von Illustrationen verdeutlicht.

 

 

 

 

 

VON JAHR ZU JAHR

Von Jahr zu Jahr 1981, hg. vom Verlag für die Frau, Leipzig 1980.Die Zeitschrift “Von Jahr zu Jahr” erschien als Jahrbuch einmal im Jahr.

Der Inhalt richtete sich in erster Linie an die Frau.

Herausgegeben wurde das Heft vom Verlag für die Frau in Leipzig. Es kostete in den 1970er und 1980er Jahren 2,50 M.

Inhaltlich bot die Zeitschrift  u.a. Erzählungen, Kurzgeschichten und Gedichte, Ratschläge für’s Berufs- und Familienleben, Haushaltstipps zu Wohnung und Garten, aber auch Wissenswertes über Ernährung, Kosmetik und Handarbeiten.

Das Heft war stets reich bebildert; es enthielt Zeichnungen und (teilweise farbige) Fotografien.

Auf der letzten Seite befand sich ein Jahreskalender.

 


 

 

TRIBÜNE

Werbung, in: Die Arbeit, hg. v. Bundesvorstand des FDGB,  Heft 1/1963, Rückseite.

 

Die Tribüne war das offizielle Blatt des Bundesvorstandes des FDGB.

Die Zeitung warb damit, über das aktuelle Geschehen im Gewerkschaftsleben zu informieren und über die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Ereignisse zu berichten.

Sie kostete in den 1960er Jahren monatlich 2,40 DM, der Einzelpreis betrug 10 Pfennig.

 

 

 

 

 

KARUSSEL

Karussel, Verlag Tribüne, Berlin 1967.Das “Karussel” erschien im Verlag Tribüne in Berlin. Die Broschüre wurde vom FDGB herausgegeben.

Der Preis betrug in den 1960er Jahren 1,00 MDN.

Das Heft enthielt u.a. Kurzgeschichten, Bilderwitze und stellte Künstler vor. Darüber hinaus wurden Ferienplätze des FDGB und ganz allgemein Urlaubsorte in der DDR und anderen sozialistischen Ländern in Text und Bild beworben. Es wurden Hotelkapazitäten und Freizeitmöglichkeiten erläutert.

Daneben enthielt die Zeitschrift Werbung, beispielsweise Einkaufseinrichtungen, in denen man Campingzubehör oder auch alltägliche Haushaltsgegenstände wie Kühlschränke und Aluminiumfolie erwerben konnte.

 

 

 

siehe auch: Modehefte

 

 

''Sputnik''-Schriftzug (Abbildung bearbeitet)

Der “Sputnik” war eine sowjetische Hochglanz-Zeitschrift im A5-Format, die seit 1967 publiziert wurde. Sie wurde von der Presseagentur Nowosti in russisch, deutsch, englisch, französisch, spanisch, tschechisch und ungarisch vertrieben.

Sie war dem DDR-“Magazin” ähnlich und zeichnete sich durch eine vielfältige Berichterstattung aus. Sie bot kulturelle Themen ebenso wie Reisebeschreibungen oder Tips für den Alltag. Aber auch politische Artikel waren enthalten. Diese waren wie in der DDR propagandistisch gestaltet.

Der “Sputnik” war bei den Lesern der DDR sehr begehrt, aber leider schwer erhältlich. Die Beschaffungsprobleme waren die gleichen wie beim “Magazin”. Wer ein Abonnement bei der Post erhielt, zählte zu den wenigen Lesern, die ohne ständige Nachfrage oder Bestechung der Kioskbesitzer regelmäßig die Zeitschrift erhielten. Zu Beginn der 1980er Jahre zählte der “Sputnik” eine Million Exemplare, von denen 180.000 in deutsch erschienen.

Der “Sputnik” bot mit seinen Berichten aus dem großen Staatenverband der Sowjetunion einen exotischen Einblick in eine Welt, die theoretisch sogar bereisbar war. In den 1980er Jahren erhöhte sich die Zahl der interessierten Leser, weil endlich auch systemkritische Berichte gedruckt wurden. Die DDR-Bürger erfuhren über die politischen Umwälzungen in der Sowjetunion und lasen über Verbrechen Stalins, der mit Hitler verglichen wurde. Nicht zuletzt erschienen rehabilitierende Artikel über bislang verfemte Künstler.

Gorbatschows Glasnost und Perestroika waren den Machthabenden in der DDR ein Dorn im Auge. Die Zustellung des “Sputnik” wurde unterbunden und in der Zeitung “Neues Deutschland” erklärt: “…[Der Sputnik] bringt keinen Beitrag, der der Festigung der deutsch-sowjetischen Freundschaft dient, statt dessen verzerrende Beiträge zur Geschichte”.

Das Verbot des “Sputnik” war leider kein Einzelfall in der Geschichte der DDR. Bereits 1968 wurde die tschechoslowakische “Prager Volkszeitung” nach der Niederschlagung des Prager Frühlings verboten. Zuletzt hatte man im Jahr 1988 die Publikation der sowjetischen “Neuen Zeit” nach Abdruck eines Theaterstückes eines geächteten Künstlers untersagt.6

siehe auch: Zeitzeugenbericht Reise nach Moskau* (u.a. Sputnik-Verbot in der DDR)

 

Fußnoten:

1Artikel: Bummi, in: Sommer, Stefan, Lexikon des DDR-Alltags. Von “Altstoffsammlung” bis “Zirkel schreibender Arbeiter”, 2., erw. Aufl., Berlin 2000, S. 58.
2Artikel: NBI, in: ebd., S.237.
3Artikel: Für Dich, in: ebd. S. 124.
4Artikel: ND-Pressefest, in: ebd., S. 239.
5Sonderheft “Das Magazin” - 75 Jahre. Die Lust zu Lesen, Berlin 1999.
6Wolle, Stefan, Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989, Bonn 1998, S. 294f.

 

 

 

Bummi

BUMMI

Der “Bummi” war ebenfalls eine vom Zentralrat der FDJ herausgegebene Zeitschrift. Sie erschien 1957-66 einmal, später zweimal monatlich und richtete sich an Kleinkinder. Der “Bummi” war ein querformatiges A5-Heft mit vielen bunten Bildern, aber auch kleinen Texten über den Bären Bummi und seine Freunde Maxl und Mischka, die von den Eltern vorgelesen wurden. Darüber hinaus enthielt das Heft in späteren Jahren Bastelideen und Anregungen für Spiele.1

 

 

 

ABC-ZEITUNG

Die farbenfrohe “ABC-Zeitung” war für Schüler der Klassen 1 bis 4 gedacht. Teilweise mußte die Zeitung  von abonniert und in die Schule mitgebracht werden, wo es unter Anleitung der Lehrer gelesen wurde. Die “ABC-Zeitung” enthielt Geschichten, Lieder, Verse und Rätsel.
Darüber hinaus informierte sie in propagandistischer Weise über die aktuell-politischen Geschehnisse und sollte die Schulanfänger zum sozialistischen Menschen und zur Heimatverbundenheit erziehen.

In Heft 7/8 1956 findet sich beispielsweise
das  “Gedicht der Thälmann-Pioniere” von Kuba:

Ich komm vom Gebirge -
und ich von der See,
ich lebe im Flachland -
und ich an der Spree.
Wir sind nicht bloß Viere,
es grüßt euch das Meer
der Jung-Pioniere
von überallher.
Die Fahne Ernst Thälmann
ist immer dabei.
Wir Kinder, wir danken
Ernst Thälmanns Partei.
 - Und all ihre Liebe
vergessen wir nie:
daß sie uns den teuren
Namen verlieh. -
 - Und all ihr Vertrauen
verpflichtet uns sehr,
von Thälmann zu lernen
und treu sein wie er.
Er hat uns sein eigenes
Leben geweiht.
Wir Kinder Ernst Thälmanns
sind immer bereit:
zu lernen.
Zum Lernen
ist niemand zu klein,
um Meister zu werden
und Schüler zu sein.

Die Abbildung zeigt das Titelbild des Heftes 7/ 8 aus dem Jahr 1956. (damaliger Preis: 40 Pfennig) Die ABC-Zeitung feierte ihr 10jähriges Jubiläum.
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