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Leninplatz (Berlin)
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Stalinallee (Berlin)
Die Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee) steht unter Denkmalschutz und wird aufwendig saniert. Foto: André Wemmers
Die Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee) steht unter Denkmalschutz und wird derzeit aufwendig saniert.


Otto Grotewohl bei der Grundsteinlegung für den ersten Wohnblock der Karl-Marx-Allee Berlin, 3. Februar 1952, in: Architektur und Bildende Kunst. Ausstellung zum 20. Jahrestag der DDR, VEB Interdruck Leipzig, 1969, S. 16.
Am 25.11.1951 wurde im “Neuen Deutschland”, der Zeitung der SED, der Aufbau der Stadt Berlin verkündet. Neben der Enttrümmerung sollte ein neuer Stadtteil mit Wohnhäusern und Hochhäusern errichtet werden - mit Schwerpunkt Stalinallee.


Insbesondere zur Enttrümmerung die von Schutt blockierte Bauflächen befreien und wieder verwertbares Baumaterial freilegen sollte, wurde die Bevölkerung in groß angelegten Kampagnen aufgerufen. Es entstanden Begriffe wie “Halbschichten” und “freiwilliger Aufbauhelfer”. Um die Finanzierung des Aufbaus zu sichern, sollten sich die Bürger mit Geldspenden beteiligen. Hierfür wurde die Aufbaulotterie eingerichtet. Das Nationale Aufbauwerk, kurz NAW genannt, wurde zu einer Masseninitiative.


Otto Grotewohl bei der Grundsteinlegung für den ersten Wohnblock der Stalinallee, Berlin, 3.2. 1952

 

 

Trott, Fritz/ Erdmann, Horst, 10 Jahre Nationales Aufbauwerk in der Hauptstadt Berlin, hg. v. Ausschuß der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland der Hauptstadt Berlin Nationales Aufbauwerk, Berlin [o.J.], S. 54.
“Tausende fleißiger Hände halfen bei der Vorbereitung der Baustellen
zur Weiterführung der Stalinallee vom Strausberger Platz zum Alexanderplatz”


Frankfurter Tor, in: Trott, Fritz/ Erdmann, Horst, 10 Jahre Nationales Aufbauwerk in der Hauptstadt Berlin, hg. v. Ausschuß der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland der Hauptstadt Berlin Nationales Aufbauwerk, Berlin [o.J.], S. 34.

Frankfurter Tor mit den 2 Türmen

 

Vor dem Bau der Stalinallee fand ein Wettbewerb statt. Mehrere Architekten präsentierten Entwürfe, von denen unter anderem jene von Hermann Henselmann berücksichtigt wurden. Mit dem Bau der Türme am Frankfurter Tor wollte er an die Zerstörung des Deutschen und des Französischen Doms am Berliner Gendarmenmarkt im 2. Weltkrieg erinnern.

Die ersten Neubauten der Stalinallee waren die Laubenganghäuser, die unter der Leitung von Hans Scharoun als “Wohnzelle Friedrichshain” entworfen worden waren. Sie wurden unter der Architektin Ludmilla Herzenstein fertiggestellt.

 

 


 

Erich Honecker bei Maurerlehrlingen der Jugendbaustelle Block E-Süd an der Weberwiese, Anfang Juli 1952, in: Honecker, Erich. Skizze seines politischen Lebens, hg. v. Institut für Marxismus-Leninsmus beim ZK der SED, Dietz Verlag Berlin 1978, S. 81.


 

Zu den Bauabschnitten der Stalinallee:

  • Stalinallee (nach Stalins Tod und der um 1956 einsetzenden Entstalinisierung umbenannt in Karl -Marx-Allee): erster Bauabschnitt 1952/53 Frankfurter Tor bis Strausberger Platz: Wohnhäuser mit Ladengeschlossen und Gaststätten
     
  • zweiter Baubaschnitt bis Alexanderplatz nach 1961: zehngeschossige Wohnhäuser, Ladenkomplexe, Hotel “Berolina”, Restaurant “Moskau”, Kino “International”

 


 

Erich Honecker bei Maurerlehrlingen der Jugendbaustelle Block E-Süd an der Weberwiese, Anfang Juli 1952



 

Trott, Fritz/ Erdmann, Horst, 10 Jahre Nationales Aufbauwerk in der Hauptstadt Berlin, hg. v. Ausschuß der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland der Hauptstadt Berlin Nationales Aufbauwerk, Berlin [o.J.], S. 36.
Blick in die Stalinallee


Ungefähr 5000 Wohnungen wurden gebaut, darunter 3162 2-Raum-Wohnungen mit durchschnittlich 61 m² Fläche, 1177 3-Raum -Wohnungen mit rund 85 m², 396 1-Raum-Wohnungen mit 40 m² und ca. 280 4- bzw. 5-Raum-Wohnungen.
Die ersten der rund 5000 Wohnungen konnten am 7.1.1953 bezogen werden. Einziehen konnten verdiente Parteigenossen und Aufbauhelfer, von denen 80 Prozent Arbeiter waren. Presse und Rundfunk verfolgten das Ereignis und bereiteten es im Sinne der SED propagandistisch auf.

verwendete Literatur:

  • Trott, Fritz/ Erdmann, Horst, 10 Jahre Nationales Aufbauwerk in der Hauptstadt Berlin, hg. v. Ausschuß der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland der Hauptstadt Berlin Nationales Aufbauwerk, Berlin 1969.
  • Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus 2001, sv. “Stalinallee”, “Henselmann, Hermann”.
  • Enzyklopädie der DDR (Digitale Bibliothek; Bd. 32), Berlin 2000, sv. “Stalinallee”.
  • Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 2, Leipzig 1972, S. 223f., sv. “Berlin”.
  • u.a. ...