Weiterhin wurde vorgeschlagen, daß die Bürger sich mit finanziellen Beiträgen am Neuaufbau
der Hauptstadt beteiligen. Zu diesem Zweck wurde die bekannte Aufbaulotterie (3 % des Monatseinkommens) beschlossen und durchgeführt.
Zur Enttrümmerung des demokratischen [Anm.: nach kommunistischer Auffassung] Sektors wurde die Berliner Bevölkerung aufgerufen, und es entstanden die Begriffe “Halbschichten” und
“freiwilliger Aufbauhelfer”. ...
Anfang Dezember 1951 setzte eine große Spendenaktion für den Aufbau Berlins ein. Das Nationale Aufbauprogramm wurde zu einem Begriff. ...
Am 30. November 1951 kamen die Leitungen der Parteien und Massenorganisationen zu einer
Beratung zusammen, die vom 1. Sekretär der Landesleitung Berlin der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Hans Jendretzki, geleitet wurde. Die Teilnehmer dieser Sitzung
faßten den Beschluß, einen vorbereitenden Ausschuß zu bilden, der sich bereits eine Woche später, am 7. Dezember 1951, konstituierte und dem u.a. bekannte Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens angehörten.
Am Sonnabend, dem 22. Dezember 1951, konstituierte sich im Kultursaal des Neuen
Stadthauses das Nationale Komitee für den Neuaufbau Berlins, dem u.a. angehörten: Walter Ulbricht, Prof. Dr. Dr. Correns, Dr. Johannes Dieckmann, Friedrich Ebert, Dr. Lothar Bolz,
Ernst Goldenbaum, Otto Nuschke, Dr. Hans Loch, Dr. Reinhold Lobedanz, Hans Jendretzki, Dr. Kurt Liebknecht, Prof. Henselmann,
Vertreter der Massenorganisationen sowie Arbeiter, Architekten und Vertreter aller Bevölkerungsschichten. Zum Vorsitzenden des
Komitees, das aus 50 Mitgliedern bestand, wurde der damalige Minister für Aufbau, Dr. Lothar Bolz, gewählt.2
Der Termin für den Beginn der Arbeiten wurde auf den 2. Januar 1952 festgesetzt. In der
Enttrümmerung wurde der Schwerpunkt I gebildet, der das Gebiet der Strausberger und Lichtenberger Straße bis zur Neuen Königstraße sowie von der Friedenstraße und der
Leninallee bis zur Stalinallee umfaßte. Dieser Schwerpunkt I lag rund um das Aufbauzentrum von der Warschauer Straße bis zum Strausberger Platz. Auf diesem
Gelände waren etwa 765.000 m³ Schutt abzuräumen. Entsprechend den 8 Verwaltungsbezirken im demokratischen Berlin wurden 8 Bezirksarbeitsstäbe gebildet. In
den Betrieben wurden zu gleicher Zeit Betriebsaufbaukomitees ins Leben gerufen.”3 ...
Fußnoten:
1Trott, Fritz/ Erdmann, Horst u.a., 10 Jahre Nationales Aufbauwerk der Hauptstadt Berlin, hg. v. Ausschuß der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland der
Hauptstadt Berlin Nationales Aufbauwerk, 1961, S. 14. 2ebd., S. 15. 3ebd., S. 16.
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