ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG FÜR DAS JUGENDWEIHEJAHR

aus dem Heft “Meine Jugendweihe. Teilnehmerheft 1989/ 90”, hg. v. Zentralen Ausschuß für Jugendweihe in der DDR, Berlin 1988, S. 16:

TIPS FÜR DIE ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG

Das Jugendweihejahr beginnt mit einer Eröffnungsveranstaltung. Sie findet im Zeitraum vom 1. September bis zum 7. Oktober statt. Der Orts- bzw. Schulbereichsausschuß wird euch, eure Eltern, eure Paten, Vertreter der Schule und der gesellschaftlichen Öffentlichkeit dazu einladen.

Ihr habt euch bereits über den Verlauf des Jugendweihejahres verständigt, eigene Vorstellungen für den Jugendstundenplan und die Jugendweihereise unterbreitet. Sicher habt ihr auch überlegt, wie ihr durch gesellschaftlich nützliche Arbeit zur Finanzierung der Reise selbst beitragen könnt.

In der Eröffnungsveranstaltung könnt ihr darlegen, wie ihr zum guten Gelingen des Jugendweihejahres beitragen möchtet. Gefragt ist euer Standpunkt und eure Aktivität, damit sich jeder den Inhalt des Gelöbnisses bewußt aneignet.

Eure Eltern und Paten werden auch erklären, wie sie euch bei der Vorbereitung und Durchführung der Jugendstunden, der Reise und der Feier unterstützen wollen. Endgültig wird der Termin der Jugendweihefeier bekanntgegeben.

Ihr lernt die Mitglieder eures örtlichen Ausschusses für Jugendweihe und verdienstvolle Mitarbeiter und Helfer kennen. Euer Jugendstundenleiter wird in seine Funktion und euer FDJ-Gruppenleiter in den örtlichen Ausschuß berufen. Und wenn der Festredner seine Anwesenheit ermöglichen kann, werdet ihr ihn bereits näher kennenlernen.

Kulturelle Beiträge, die von euch, von Jungen Pionieren und Jugendweiheteilnehmern vergangener Jahre gestaltet werden, sind gefragt.

Ihr könnt auch ehemalige Jugendweiheteilnehmer bitten, Eindrücke und Erfahrungen aus der Zeit ihrer Vorbereitung auf das Gelöbnis zu vermitteln. Überall wo eine Jugendweihechronik geführt wird, kann sie zur Weiterführung übergeben werden. Vielleicht könnt ihr auch die Mädchen und Jungen der 9. Klasse bitten, ihre Jugendweihekleidung vorzustellen.

Viele Jugendweihegruppen sorgen für einen geselligen Ausklang ihrer Eröffnungsveranstaltung und bereiten eine gemeinsame Kaffeetafel oder eine Diskothek vor.

THEMENVORSCHLÄGE ZUR GESTALTUNG DER JUGENDSTUNDEN

aus dem Heft “Meine Jugendweihe. Teilnehmerheft 1989/ 90”, hg. v. Zentralen Ausschuß für Jugendweihe in der DDR, Berlin 1988, S. 17-23:

DIE JUGENDSTUNDEN

Zehn Jugendstunden werden dir helfen, den Sinn des Gelöbnisses richtig zu begreifen. Das wird um so eher geschehen können, je besser du dich auf die Jugendstunden vorbereitest und sie auch durch deine eigene Mitarbeit interessant werden läßt. Deshalb wollen wir dich mit den Themen der Jugendstunden vertraut machen und einige Vorschläge unterbreiten, wie du dich darauf einstellen kannst.

WIR ERFÜLLEN DAS REVOLUTIONÄRE VERMÄCHTNIS

Im Gelöbnis wirst du versprechen, das revolutionäre Erbe des Volkes in Ehren zu halten. Was ist eigentlich dieses revolutionäre Erbe, und worin besteht denn das Vermächtnis, das uns die Revolutionäre hinterlassen haben?
Diskutiere darüber mit eurem Gesprächspartner und ergründe, wie im Heimatort, ja in unserem ganzen Land, das humanistische und revolutionäre Erbe bewahrt und fortgesetzt wird. Lerne aus den Kämpfen der revolutionären Arbeiterbewegung, der Antifaschisten und aller fortschrittlichen Kräfte der deutschen Geschichte. Du wirst merken, daß die Kenntnis und Lehren der Geschichte Kraft und Optimismus für die Lösung der heutigen und zukünftigen Aufgaben vermitteln.

UNSER SOZIALISTISCHES VATERLAND

Wir alle sind stolz auf die Erfolge und Errungenschaften vierzigjähriger Arbeiter-und-Bauern-Macht. Überlege, wie mit dieser Jugendstunde dein Wissen vom Werden und Wachsen, von der Schwere des Kampfes für die Stärkung und den Schutz des Sozialismus weiter vervollständigt werden kann.
Schau dich in deinem Territorium um, was sich dort in den letzten Jahrzehnten verändert hat; sprich mit deinen Eltern und Großeltern, mit Mitgliedern der Patenbrigade oder Abgeordneten, welchen Anteil sie an diesen Veränderungen haben, und was jeder einzelne heute tun kann, um unser sozialistisches Vaterland immer schöner und attraktiver zu machen.

FREUNDSCHAFT ZUM LANDE LENINS - HERZENSSACHE UNSERES VOLKES

Zur Freundschaft mit der Sowjetunion hast du sicherlich schon Erfahrungen gesammelt. In der Jugendstunde geht es darum, die Dimensionen dieser Freundschaft und ihre Bedeutung für die Entwicklung und das Gedeihen unserer Republik noch tiefer kennenzulernen. 45 Jahre nach der Befreiung unseres Volkes vom Faschismus durchdringt die Freundschaft mit der Sowjetunion die enge brüderliche Zusammenarbeit zwischen der DDR und der UdSSR alle gesellschaftlichen Bereiche.
Überlege selbst, wie bedeutsam die Freundschaft zur Sowjetunion für dich ist, und rege die Diskussion darüber an, was jeder einzelne tun kann, diese Freundschaft zu pflegen und zu festigen.

DER FRIEDE IST KEIN GESCHENK

“Es ist ein großes Glück, daß ihr im Frieden geboren und aufgewachsen seid!” Diese Worte richtet unser Staatsratsvorsitzender Erich Honecker im Geschenkbuch zur Jugendweihe auch an dich. Aber ist dieses Glück eigentlich so selbstverständlich, und ist die Gefahr eines atomaren Krieges aus dem Leben der Menschheit schon verbannt? Verfolgt in der Zeitung und im Fernsehen, was auch heute täglich für die Sicherung des Friedens getan wird. Wer gefährdet eigentlich den Frieden, und was muß getan werden, damit er immer sicherer wird?

WISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHER FORTSCHRITT - HERAUSFORDERUNG AN DICH

“Wissenschaft und Technik sind Kampffeld der Jugend”, sagte Erich Honecker auf dem XII. Parlament der FDJ. Weshalb spielt heute die Meisterung von Wissenschaft und Technik eine so große Rolle, und warum ist das gerade an euch eine Herausforderung? Frage im Patenbetrieb, der Schule oder in dem Betrieb, in dem du das Fach Produktive Arbeit hast, nach, ob es dort Jugendforscherkollektive gibt und womit sie sich beschäftigen. Diskutiert in eurer FDJ-Gruppe, was ihr bereits heute tun könnt, damit einmal jeder “Meister seines Faches” wird, wie du es im Gelöbnis versprechen wirst.

DIE WELT VERÄNDERN WIR

Vor über 70 Jahren entstand mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution das erste von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Land der Erde. Du lebst in einer Welt, in der der Sozialismus groß und mächtig ist und viele Freunde besitzt. Verfolge im Fernsehen, im Rundfunk und in der Zeitung, wie sich die Welt auch heute weiter verändert und warum das so ist. Wer gehört eigentlich dazu, wenn gesagt wird: “Wir verändern die Welt”? Was tun wir in unserer DDR dazu, und was kann dabei dein persönlicher Beitrag sein? Mach dir darüber Gedanken und diskutiere mit Freunde und Verwandten.

DEINE ARBEIT WIRD GEBRAUCHT

“Banner der Arbeit”, “Held der Arbeit”, “Aktivist der sozialistischen Arbeit” sind Orden und Ehrentitel in unserer sozialistischen Gesellschaft. Warum eigentlich wird bei uns derjenige geachtet und geehrt, der seine Arbeit verantwortungsbewußt und mit Ideenreichtum vollbringt? Wie sieht es damit eigentlich bei dir aus? Welche Maßstäbe werden in deinem Kollektiv an die Arbeit in der Schule oder in der produktiven Arbeit im Betrieb gelegt? Diskutiere doch einmal mit deiner Patenbrigade darüber, warum es sich für jeden einzelnen lohnt, Arbeit in guter Qualität zu leisten. Was heißt aber auch, sozialistisches Eigentum zu achten, zu mehren und zu schützen?

KULTUR UND KUNST MACHEN UNSER LEBEN REICHER UND SCHÖNER

Nach hoher Bildung und Kultur zu streben, versprichst du im Gelöbnis. Hast du eine Vorstellung, wie das praktisch für dich aussehen kann? Wo begegnet dir Kunst und Kultur in deinem täglichen Leben, was gehört eigentlich dazu? Du treibst in deiner Freizeit Sport, hörst Radio, gehst zur Disko, triffst dich mit Freunden und vieles andere mehr. Ob das wohl alles zu einer kulturvoll gestalteten Freizeit gehört? Sage dazu deine Meinung.

DEIN RECHT UND DEINE PFLICHT IM SOZIALISMUS

Warum brauchen wir Gesetze, wen schützen sie, wer wendet sie an? Fragen, auf die die Jugendstunde Antwort geben soll. Was weißt du über die Verfassung der DDR, über das Jugendgesetz, über deine Rechte und Pflichten als sozialistischer Staatsbürger? Wenn du dir Gedanken darüber machst, so überlege doch auch einmal, wie ihr als junge Menschen in der Schule, in der Öffentlichkeit und überall, wo ihr auftretet, helfe könnt, Disziplin, Ordnung und Sicherheit zu wahren.

DER ANDERE NEBEN DIR

Jeder von euch lebt mit Menschen zusammen, zu denen er ganz bestimmte, feste Beziehungen hat. Da ist die Familie, das FDJ- und Klassenkollektiv, der Freund oder die Freundin. Und da ist schließlich die große Gemeinschaft des Volkes in unserer DDR. Was verbindet eigentlich Menschen in einer Gemeinschaft? Was ist Freundschaft und Kameradschaft? Was bedeutet dir das Kollektiv deiner Klasse? Und wenn du dir das Gelöbnis ansiehst, ist dir dann auch wirklich klar, warum persönliches Glück vom Glück der ganzen Gesellschaft nicht zu trennen ist? Sage dazu deine Meinung in der Jugendstunde.

RATSCHLÄGE FÜR DIE JUGENDWEIHEREISE

aus dem Heft “Meine Jugendweihe. Teilnehmerheft 1989/ 90”, hg. v. Zentralen Ausschuß für Jugendweihe in der DDR, Berlin 1988, S. 23:

DIE JUGENDWEIHEREISE

Verreisen, auf Wanderung gehen, einmal woanders Unbekanntes, Ungewohntes kennenlernen, mit Freunden der FDJ-Gruppe gemeinsame, unvergeßliche Erlebnisse haben, wen könnte das nicht reizen? Deshalb gehen auch fast alle Jugendweihegruppen in Vorbereitung auf das Gelöbnis auf mehrtägige Fahrt. In Jugendherbergen und Wanderquartieren, in Schulen und Ferienobjekten des Patenbetriebes oder in zentralen Pionierlagern wird Quartier bezogen.
Beliebt sind Reisen für FDJ-Kollektive der 8. Klassen anläßlich ihrer Jugendweihe, andere thematische Kurzreisen oder Reisen in Jugendherbergen, die die Vermittlungsstellen des Reisebüros der FDJ “Jugendtourist” vergeben.
Wenn ihr euch für eine Reise mit “Jugendtourist” interessiert, müßt ihr euch rechtzeitig und mit Unterstützung des Orts- bzw. Schulbereichsausschusses für Jugendweihe an die Kreiskommission “Jugendtourist” wenden, über Reiseziele und -termine informieren und sie mit euren Vorstellungen und Wünschen abstimmen.
Hier einige Anregungen, was zu bedenken, zu planen und zu organisieren ist:

Worum geht es bei der Vorbereitung einer Reise?
Wenn das Quartierobjekt gesichert ist, sollte ein Reiseprogramm und Ablaufplan erarbeitet und abgesichert werden. Notwenig ist ebenso ein Finanzplan. Des weiteren sind die Reisemöglichkeiten und -zeiten festzulegen, die Fahrkarten zu beantragen, vor Ort die Museen oder andere Stätten zu erkunden und schließlich auch die Versorgung zu organisieren.

Was gehört ins Reiseprogramm?
Alle Jugendweihegruppen sind aufgerufen, unter dem Motto “Erlebnis DDR” unsere sozialistische Heimat näher kennenzulernen, ihre revolutionären und humanistischen Traditionen und ihre Errungenschaften des sozialistischen Aufbaus. Gut ist es, sich vorzunehmen, Neues über die Geschichte der DDR zu erfahren und zu erleben, wie die Schönheiten unserer Landschaft gepflegt und erhalten werden.
Besuche in Museen und Gedenkstätten, Besichtigungen von Produktionsstätten und wissenschaftlich-technischen Zentren, von Kultur- und Kunststätten, Wanderungen, Gespräche und Begegnungen mit antifaschistischen Widerstandskämpfern, Aktivisten der ersten Stunde, hervorragenden Werktätigen und anderen Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens oder auch Ehrungen gehören deshalb in ein Reiseprogramm. - Natürlich entsprechend dem Reiseziel und der -dauer. Denn Zeit zum Verschnaufen und zur Geselligkeit muß auch bleiben. Viele Gruppen planen auch eine Jugendstunde zu einem Thema, für das sich das Reiseziel besonders eignet.

Wie könnt ihr euch auf eine Reise vorbereiten?
Besprecht eure Gedanken mit dem Jugendstundenleiter, dem Elternaktiv und der Patenbrigade, die euch vielleicht auf der Reise begleiten wollen. Legt genau fest, wer konkret was zum Gelingen der Reise tun soll. Bewährt hat sich, möglichst viele Mitglieder des Kollektivs in die Vorbereitung einzubeziehen. Gut beraten sind Gruppen, die sich mit Informationsmaterialien und Wanderkarten ihres Reisezieles vertraut machen und erkunden, welche Sehenswürdigkeiten, Naturschönheiten, Museen und andere Kulturstätten, Mahn- und Gedenkstätten oder Zentren des sozialistischen Aufbaus von besonderem Interesse sind. Zu überlegen ist, wo und wie ein Treffen, eine Begegnung oder eine Ehrung möglich ist. Prüft gemeinsam mit eurem Jugendstundenleiter und dem Ausschuß für Jugendweihe, wieviel die Reise kosten wird und wie das Geld aufgebracht werden kann. Legt fest, wieviel ihr als Gruppe dafür erarbeiten wollt. Denkt daran, Aufträge für die Chronik der Reise zu verteilen, Erlebnisse und Ereignisse schriftlich und im Bild festzuhalten.
Ihr seht, in Vorbereitung einer Reise ist eine große Palette von Aufgaben zu lösen, und doch ist das noch nicht alles. Denkt auch daran, daß während eures Aufenthaltes in der Jugendherberge oder in anderen Objekten eure Hilfe bei der Programmgestaltung, beim Küchendienst und bei der Zimmerreinigung sehr erwünscht ist. Auch dafür kann man vorher festlegen, wer was zu tun hat. Abgesehen davon, daß ihr sicherlich allen Mitarbeitern freundlich und höflich gegenübertreten werdet und ihnen damit für ihre Bemühungen dankt, freuen sie sich über eine Eintragung in das Gästebuch und über ein nettes Geschenk. Gut ist, beides zu Hause vozubereiten, denn die Zeit während der Reise ist ausgefüllt.