Banner_blau
[STARTSEITE] [Impressum] [Datenschutzerklärung] [Intention] [Sitemap] [POLITIK] [WIRTSCHAFT] [KULTUR] [GESELLSCHAFT] [GEOGRAPHISCHES] [CHRONIK] [PERSONEN] [ZEITZEUGEN] [UMFRAGEN] [MEDIEN-TIPPS]
''Blockparteien''
CDU
DBD
LDPD
NDPD

 

Sonne und Buchstabe ''D'' für DeutschlandDie Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD, auch LDP) wurde am 05.07.1945 gegründet.

Ihre Begründer und führenden Kräfte waren Waldemar Koch, Eugen Schiffer, Wilhelm Külz und Arthur Lieutenant.

Die LDPD trat für die Erhaltung des Privateigentums, die Einrichtung einer freien Marktwirtschaft, die Beibehaltung des Berufsbeamtentums und den Aufbau einer unabhängigen Justiz ein.

Sie stand in der Tradition der sozial-liberalen und national-liberalen Bewegungen der Weimarer Republik.1

LDPD - und die CDU - warben im Vorfeld der Landtags-, Kreis- und Gemeindewahlen 1946  nicht nur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), sondern auch in den Westzonen. Allerdings versuchte die Sowjetische Militäradministration (SMAD), die Wahlen zu beeinflussen. Der LDPD und der CDU wurde in zahlreichen Orten die Registrierung zur Wahl verweigert. Zudem wurde die SED durch Bereitstellung zusätzlicher Papierzuteilungen beim Druck von Werbeplakaten und Flugblättern bevorzugt.2

Im Jahr 1948 traten LDPD und CDU schließlich aus dem Parteiblock, der unter der Leitung der SED stand, aus. Um  LDPD und CDU Stimmen abzuwerben, gründete die SMAD die National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) unter der Leitung von Lothar Bolz und die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) unter Leitung von Ernst Goldenbaum.
Beide Parteien warben zunächst sogar mit antimarxistischen und gegen die SED gerichteten Parolen um Wähler.
Diese Taktik führte letztlich zum gewünschten Erfolg: Sowohl LDPD als auch CDU verloren zunehmend ihre Anhänger.3

Nach Gründung der DDR am 07.10.1949 nahmen die Angriffe auf LDPD und  CDU seitens der SMAD und der SED neue Dimensionen an. Viele Mitglieder der auf ein demokratisches Gesamtdeutschland hinarbeitenden Parteien wurden nun verhaftet und teilweise sogar hingerichtet.
Die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) und die SED schleusten zudem Personen ein, die sich als Anhänger der LDPD und CDU ausgaben und insgeheim versuchten, die Parteistrukturen zu untergraben.

Schließlich traten LDPD und CDU am 15.10.1950 dem Parteiblock bei. Von nun an standen alle Kandidaten, unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit, auf der Einheitsliste der Nationalen Front. Eine Wahl zwischen den Parteien war damit ausgeschlossen. Letztlich kam jede Stimme der SED zugute, die  an der Spitze des Parteiblocks stand.4

Fußnoten:

1Geschichte der DDR (Informationen zur politischen Bildung; Bd. 231), hg. v. d. Bundeszentrale für Politische Bildung (BpB), Bonn 1991, S. 3.
2ebd., S. 7.
3ebd., S. 8f.
4ebd., S. 10f.