Sportunterricht: Fachunterricht für die körperlich-sportliche Erziehung und Bildung an allen allgemeinbildenden Oberschulen bzw. Berufs-, Fach- und
Hochschulen sowie Universitäten. Der S. wird in bezug auf Ziele, Aufgaben, Inhalt und hauptsächliche Gestalutungsweisen durch die staatlichen Lehrpläne bestimmt. Hauptaufgabe des S. in der DDR ist die körperliche
Grundausbildung aller Schüler; sie schließt die Erziehung zum regelmäßigen außerunterrichtlichen Sporttreiben und zur gesunden Lebensweise ein und leistet einen Beitrag zur allseitigen sozialistischen
Persönlichkeitsentwicklung.1
Sportvereinigung, Abk. SV: Von 1950 bis 1957 Organisationsteil der Sportbewegung in der DDR, in dem die Betriebsportgemeinschaften eines
bestimmten Industriezweiges zugsammengefaßt waren. Nach der Gründung des DTSB bestehen nur noch 2 zentrale SV: Dynamo (Sicherheitsorgane) und Vorwärts (NVA). Sie sind den Bezirksorganisationen des DTSB
gleichgestellt.2
Sportverlag: 1947 gegr. Verlag in Berlin, veröffentlicht Zeitungen (“Sportecho” u.a.), Zeitschriften sowie Fachliteratur,
Dokumentarwerke und Reprotagebände über Körperkultur und Sport, ebenso Schaliteratur.3
Sportclub, Abk. SC, Sportklub, Abk. SK: Grundorganisation des DTSB; Leistungssportzentren in den Bezirken und Sportvereinigungen.4
Sportgemeinschaft, Abk. SG: Regionale Grundorganisation des DTSB; Zentren des sportlich-kulturellen Lebens und Basis des DTSB. S. können
organisatorisch an Trägerbetriebe, auch LPG, PGH und Verwaltungen (Betriebs-S., BSG), Universitäten bzw. Hochschulen (Hochschul-S., HSG), Fachschulen (Fachschul-S., FSG), Wohngebiete (Wohn-S., WSG), an Einrichtugen
der Schutz- und Sicherheitsorgane u.a. gebunden sein.5
Gesellschaft für Sport und Technik, Abk. GST: Am 7.8. 1952 gegr. Sozialistische Massenorganisation der DDR. Der GST obliegt die vormilitärische
und wehrsportliche Erziehung und Ausbildung der Bevölkerung insbes. Der Jugend und deren Vorbereitung auf den Wehrdienst. Die vormilitärische Ausbildung umfaßt die vormilitärische Grundausbildung (Grundelemente der
miliärischen Disziplin und Ordnung, des Schießens, der Topographie, der militärischen Körperertüchtigung, der Ersten Hilfe, die Einweisung in grundlegende Dienstvorschriften der NVA) und die vormilitärische
Ausbildung für die Laufbahnen der NVA (motorisierte Schützen, Militärkraftfahrer, Fallschirmjäger, Flugzeugführer-Ingenieure, Taucher, Nachrichtenlaufbahnen sowie maritime Laufbahnen der Volksmarine). Zum Wehrsport
gehören die wehrsportliche Massenarbeit, die Ausbildung nach Programmen (Sportschießen, Motorsport, Nachrichtensport, Seesport, Motorflug-, Segelflug- und Fallschirmspungaushbildung, Tauchsport und Modellsport)
sowie der Wettkampf- und Leistungsport.
Der Organisationsaufbau der GST erfolgt nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus. Höchstens Organ ist der Kongreß. Die GST organisiert Wettkämpfe
und Meisterschaften, sie vergibt Leistungsabzeichen, staatliche Berechtigungen und Genehmigungen sowie Leistungsnachweise für erworbene Qualifikationen. Vaterländischer Verdienstorden. [Anmerkung von D. Schieck: Der
GST ist mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet worden.]
Vergebene Auszeichnungen [Anmerkung von D. Schieck: seitens des GST]: Ernst-Schneller-Medaille, Abzeichen der GST “Für aktive Arbeit”,
Medaille “Hervorragender Ausbilder der GST”.6
Deutscher Turn- und Sportbund, Abk. DTSB: Am 27./ 28.4. 1957 in Berlin gegründete sozialistische Massenorganisation aller Turner und Sportler
der DDR (Sitz: Berlin), die ihren Mitgliedern und allen Bürgern die Möglichkeit zu sportlicher Betätigung gbit. Der DTSB arbeitet an der Entwicklung und Gestaltung des Freizeit- und Erhölungsports tatkräftig mit und
trägt dazu bei, daß Körperkultur und Sport immer mehr zum Lebensbedürfnis aller Bürger wird, er fördert die allseitige Bildung und Erziehung gesunder und lebensfroher Menschen und wirkt an der Stärkung des
sozialistischen Staates mit. Der DTSB entwickelt den Leistungsport, pflegt die internationale Verständigung und Zusammenarbeit der Sporter und ihrer Organisationen und erzieht seine Mitglieder im Geiste der
olympischen Idee. Der auf dem Deutschen Turn- und Sporttag gewählte Bundesvorstand leitet die einheitliche Sportorganiation nach demkratischen Grundsätzen und gibt den Bezirks- und Kreisorganisationen (einschl. der
Sportvereinigungen Dynamo und V orwärts) Hilfe und Anleitung. Organische Bestandteile des DTSB sind die 34 Sportverbände der DDR. Außerdem sind dem DTSB der Allgemeine Deutsche Motorsport-Verband der DDR und der
Deutsche Angler-Verband der DDR korporativ angeschlossen, die eigene Grundeinheiten haben. Vaterländischer Verdienstorden. [Anmerkung von D. Schieck: Der GST ist mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet
worden.]
Vom DTSB u.a. vergebene Auszeichnungen [Anmerkung von D. Schieck: seitens des GST]: Friedrich-Ludwig-Jahn-Medaille, Verdienstplakette des DTSB,
Ehrennadel des DTSB, Ehrenurkunde des DTSB.7
Fußnoten:
1Sportclub, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1976, Bd. 13, S. 54. 2Sportgemeinschaft, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1976, Bd. 13, S. 54.
3Sportunterricht, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1976, Bd. 13, S. 57. 4Sportvereinigung, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1976, Bd. 13, S. 57.
5Sportverlag, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1976, Bd. 13, S. 57 und S. 60. 6Gesellschaft für Sport und Technik, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1973, Bd. 5, S. 405.
7Deutscher Turn- und Sportbund, in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1972, Bd. 3, S. 536.
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