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Zielsetzung der Berufsausbildung

Lernen heute - Lernen für die Zukunft, Agitationsmappe,  Verlag für Agitations- und Anschauungsmittel, [2. Hälfte der 1980er Jahre].“Die Berufsausbildung beinhaltet die berufliche Bildung und kommunistische Erziehung der Lehrlinge mit dem Ziel, allseitig gebildete, klassenbewußte, qualifizierte Facharbeiter auszubilden. Die Berufsausbildung ist Bestandteil des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems und verwirklicht den Verfassungsgrundsatz, daß jeder Jugendliche das Recht und die Pflicht hat, einen Beruf zu erlernen. Die Absolventen der zehnklassigen Oberschule, die keine anderen weiterführenden Bildungseinrichtungen besuchen, können eine berufliche Ausbildung in einem von 224 Ausbildungsberufen aufnehmen, die in der Regel 2 Jahre umfaßt. Informationen über die Ausbildungsberufe erteilen die Abteilungen Berufsbildung und Berufsberatung der Räte der Kreise und der Räte der Bezirke sowie die Berufsberatungszentren in den Kreisstädten.”1

 

 

 

Definition “Facharbeiter”

“Der Facharbeiter ist ein Werktätiger, der in der Berufsausbildung oder im Rahmen der Erwachsenenqualifizierung eine berufliche Ausbildung in einem Ausbildungsberuf mit einer Facharbeiterprüfung abgeschlossen und dafür einen staatlichen Nachweis (Facharbeiterzeugnis) erhalten hat.
Die Facharbeiter sind die Masse der Werktätigen mit Qualifizierung. Sie zeichnen sich durch sozialistisches Bewußtsein und ein entsprechendes Verhalten aus, verfügen über eine hohe Allgemeinbildung, gefestigtes politisches Wissen sowie umfassende berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten. [...]”2

 

Voraussetzungen für die Aufnahme des Studiums

“Abschluß der zehnklassigen polytechnischen Oberschule oder einer gleichberechtigten Ausbildung an der Volkshochschule bzw. Betriebsakademie mit guten Leistungen; das Abitur (EOS) oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem der Fachstudienrichtung entsprechenden oder verwandten Grundberuf; eine mindestens einjährige praktische Tätigkeit nach Ablegung der Facharbeiterprüfung bzw . eine dieser Berufsausbildung gleichzusetzende Berufserfahrung (der Ehrendienst in der NVA wird dieser Berufstätigkeit gleichgesetzt); gesellschaftliche Aktivität.
Die Ausbildung und Weiterbildung an Fachschulen wird in den Studienformen Direktstudium und Fernstudium, auch Abend- bzw. Zusatzstudium durchgeführt.
Direktstudium: Das Studium dauert 3 Jahre. Teile des 3. Studienjahres laufen in der Praxis ab. Während dieser Zeit wird die Abschlußarbeit angefertigt.
Fernstudium: Das 4 1/2jährige Fernstudium für Werktätige, die sich in der Praxis bewährten und ihre Berufstätigkeit nicht unterbrechen, gliedert sich in 2 Studienabschnitte: Das Grundstudium im 1. und 2. Studienjahr und die Fach- und Spezialausbildung. Fachschulstudenten erhalten wie Studenten der Hochschule ein Stipendium.
Die DDR verfügt über 240 Fachschulen, darunter 58 medizinische Fachschulen, viele Ingenieurschulen (z.B. Ingenieurschule für Gießereitechnik “Georg Schwarz” in Leipzig, für Maschinenbau und Elektrotechnik in Berlin-Lichtenberg, für Anlagenbau in Glauchau, für Textiltechnik in Forst, für Bauwesen in Gotha) und Fachschulen für die verschiedensten Berufe (z.B. Fachschule für Außenwirtschaft “Josef Orlopp” Berlin, für Finanzwirtschaft in Gotha, für wissenschaftliches Bibliothekswesen in Leipzig, für Augenoptik in Jena, für Zollverwaltung in Plessow). Auch an Universitäten und Hochschulen bestehen Fachschulabteilungen. Die Fachschulausbildung wird in den nächsten Jahren neugestaltet.”3

 

Lehrlingsentgelt

“Der Lehrling erhält ein monatliches Lehrlingsentgelt, das im 1. Halbjahr 120 M, im 2. 130 M, im 3. 150 M, im 4. Halbjahr 180 M und im 3. Jahr 200 M beträgt. (In einigen Industriebereichen, in Bergbau und Metallurgie sind es monatlich 10-30 M mehr).”4

 

Weitere Informationen erhalten Sie unter Berufswahl.

 

Fußnoten:

1Artikel: Berufsausbildung, in: Jugendlexikon a-z, hg. v. Butzmann, Gerhard u.a., 13., durchges. Aufl, Leipzig 1986, S. 94.
2Artikel: Facharbeiter, ebd., S. 208.
3Artikel: Fachschulen, ebd., S. 211.
4Artikel: Lehrling, ebd., S. 395.