GESCHICHTLICHES
Zwischen 1920 und 1945 war die Deutsche Reichsbahn ein öffentlich-rechtliches Verkehrsunternehmen
und umfaßte alle deutschen Staatsbahnen. Dementsprechend war die Rechnungsführung Bestandteil des Staatshaushaltes.
1924 wurde die Deutsche Reichsbahngesellschaft gegründet. Die DR war nun ein selbständig wirtschaftendes Unternehmen. Eigentümer
blieb jedoch der deutsche Staat. Auf diese Weise konnte es zur Begleichung von Reparationszahlungen aus dem 1. Weltkrieg genutzt werden.
1937 wurde die DR in die nationalsozialistische Staatsverwaltung eingegliedert.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die DR auf dem Territorium der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR (1949 Staatsgründung) in einen
volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandelt. Auf dem Gebiet der späteren BRD ging aus der DR hingegen die Deutsche Bundesbahn hervor. Die DR, in der DDR der größte Verkehrsträger, war mit dem Ministerium für
Verkehrswesen der DDR verbunden. Der Minister für Verkehrswesen war zugleich der Generaldirektor der DR. 1970 betrug die Streckenlänge der DR ca. 15.500 km. Davon waren etwa 1.285 km elektrifiziert. Bei der DR
waren ungefähr 250.000 Menschen beschäftigt.1
Die Zeichnungen stammen aus der Feder von Werner Klemke. Sie sind einer Mappe mit 5 Klappkarten
entnommen, die den Titel “Gute Fahrt wünscht Vereinigter Schienenfahrzeugbau der DDR” trug und im Jahr 1977 herausgegeben wurde.
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PROBLEME IM BAHNVERKEHR
Die Haupteinnahmequelle der Deutschen Reichsbahn war der Gütertransport.
Dieser hatte stets Vorrang, so daß der Personenverkehr nicht sehr zuverlässig war. Verspätungen waren keine Seltenheit.
Aber auch veraltete Gleise, die teilweise noch aus der Vorkriegszeit stammten, erschwerten den Bahnverkehr.
ZÜGE2
Reisezüge
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Abkürzung
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Güterzüge
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Abkürzung
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Expresszüge
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Ex
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Schnellgüterzüge
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Sg
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Schnellzüge
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D
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Eilgüterzüge
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De
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Eilzüge
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E
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Durchgangsgüterzüge
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Dg
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Personenzüge
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P
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Nahgüterzüge
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N
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ZUG- UND WAGENDESIGN3
Mitropa-Speisewagen
Schnellzugwagen
Teil der Doppelwagen-Einheit
Kühlwagen und Kesselwagen
offener Güterwagen und Container-Plattformwagen
gedeckter Güterwagen und Zementsilowagen
DIENSTRÄNGE4
Ranggruppe
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I:
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1Eisenbahner (Eb); 2 Rb-Unterassistent (RU), Zugschaffner (Zsch); 3
Rb-Assistent (RAss)
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Ranggruppe
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II:
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4
Rb-Untersekretär (RUS), Lokomotivheizer (Lh), Zugführer (Zf); 5 Rb-Sekretär (RS), Reservelokomotivführer (Rlf); 6
Rb-Obersekretär (ROS), Lokomotivführer (Lf); 7 Rb-Hauptsekretär (RHS), Oberlokomotivführer (Olf)
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Ranggruppe
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III:
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8 Rb-Inspektor (RI); 9
Rb-Oberinspektor (ROI); 10 Rb-Amtmann (RA); 11 Rb-Oberamtmann (ROA)
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Ranggruppe
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IV:
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12 Rb-Rat (RR); 13 Rb-Oberrat (ROR); 14
Rb-Hauptrat (RHR)
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Ranggruppe
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V:
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15 Rb-Direktor (RD); 16
Rb-Oberdirektor (ROD); 17 Rb-Hauptdirektor (RHD); 18 Stellv. des Generaldirektors der DR (Stv GD); 19 Stellv. des General-direktors in der Funktion
Stellv. des Ministers; 20 Generaldirektor der DR (GD)
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Die Bereiche Fahrzeugausbesserung und Eisenbahnbau sowie im Bereich Eisenbahntransport die Hauptdienstzweige (Hdz) waren durch die Farbe der
Mützenbiesen, der Rückendecke der Schulterstücke und der Umrandung der Kragenspiegel gekennzeichnet: rot (A) Hdz Betriebs- und Verkehrsdienst, blau
(B) Hdz Maschinenwirtschaft und Bereich Fahrzeugausbesserung, grau (C) Hdz Wagenwirtschaft, grün (D) Hdz Bahnanlagen und Bereich Eisenbahnbau, gelb (E) Hdz Sicherungs- und Fernmeldewesen.
Beschäftigte der Deutschen Reichsbahn, die keinem der Hauptdienstzweige im Bereich Eisenbahntransport und nicht den Bereichen Fahrzeugausbesserung
und Eisenbahnbau angehörten, trugen das Farbkennzeichen A.
Die Umrandung der Kragenspiegel war ab Reichsbahndirektor gold; die Mützenbiesen waren ab Stellvertreter des Generaldirektors gold.5
FAHRKARTE
Fahrschein Berlin - Bologna und Bologna - Berlin 5.9.1980, Preis: 303 Mark
Fußnoten:
1Deutsche Reichsbahn, in: Meyers Neues Lexikon Bd. 3, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1972, S. 530. 2 aus dem DDR-Kinderlexikon A-Z. Von Anton bis Zylinder
3 ebd. 4 Deutsche Reichsbahn, in: Meyers Neues Lexikon Bd. 3, 2., völlig neu erarb. Aufl., Leipzig 1972, S. 531. 5 ebd.
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